Neuer Pfarrer

„Gott mit ins Spiel bringen“

Die Schlüsselübergabe an Pater Alfred Tönnis durch den Biberacher Dekan Sigmund F.J. Schänzle stand symbolisch für die übertragene Verantwortung für die Kirchengemeinden und ihre Menschen in der Seelsorgeeinheit Bussen. Foto: DRS/Jerabek

Mit einem festlichen Gottesdienst ist Pater Alfred Tönnis als Leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit Bussen eingesetzt worden.

Ein überaus herzliches Willkommen bereitete die größte Seelsorgeeinheit des Dekanats Biberach ihrem neuen Pfarrer, der in der Region und weit darüber hinaus kein Unbekannter ist: Seit 26 Jahren wirkte und wirkt Pater Alfred charismatisch und kreativ im Landkreis – in der Gemeindepastoral, in der Flüchtlingsseelsorge und nicht zuletzt als Radiopfarrer. So brauchte ihn Dekan Sigmund F. J. Schänzle nicht mehr ausführlich vorstellen: „Es wäre Wasser ins Meer getragen“. Erst kürzlich war Pater Alfred für 25 Jahre am Mikrofon von Radio 7 geehrt worden. In seinem Mühen und Einsatz, „das Wort Gottes an die Frau und an den Mann zu bringen, an Jugendliche und Alte, an Menschen verschiedener Herkunft ist Pater Alfred sehr erfinderisch gewesen“, sagte Schänzle und wünschte, dass ihm dies auch in der Seelsorgeeinheit Bussen gelingen möge und dass er zusammen mit dem Pastoralteam die Wallfahrt auf den Bussen, den Heiligen Berg Oberschwabens, prägt und mitgestaltet.

Nach dem Verlesen des Ernennungsschreibens des Bischofs durch den Gewählten Vorsitzenden des Kirchengemeinderats Uttenweiler, Martin Romer, legte Pater Alfred sein Dienstversprechen ab und sprach das Glaubensbekenntnis. Und mit dem Geleit zum Priestersitz durch den Dekan war der Oblatenmissionar offiziell als Pfarrer der Kirchengemeinden St. Nikolaus in Dietelhofen, St. Ursula in Dieterskirch, St. Nikolaus in Göffingen, St. Vitus in Möhringen, St. Johannes Baptist in Offingen, St. Nikolaus in Sauggart, St. Ulrich in Uigendorf, Maria Immaculata in Unlingen und St. Simon und Judas in Uttenweiler mit ihren insgesamt knapp 4300 Katholiken eingesetzt.

Voller Symbolkraft und als „ausdeutendes Zeichen“ war die Übergabe des Kirchenschlüssels, hier in Form eines überdimensionierten Exemplars aus Holz, das auch ganz hinten im Kirchenschiff gut zu sehen war. „Du trägst Sorge und Verantwortung für diese Gotteshäuser, vor allem aber für die Kirche des Herrn an diesen Orten, die Gott aus lebendigen Steinen erbaut“, sagte der Dekan. „Es ist ein Schlüssel zu den Herzen der Menschen.“

Auch heute eine attraktive Botschaft

Die Freude über die Wiederbesetzung der Pfarrstelle nach fast zwei Jahren Vakanz und die Stärkung des Pastoralteams durch den neuen Pastoralreferenten Wolfgang Holl brachten die Gewählten Vorsitzenden der Kirchengemeinderäte von Unlingen und von Uttenweiler, Gerold Schmid und Martin Romer, stellvertretend für die ganze Seelsorgeeinheit in einem Grußwort zum Ausdruck. In allen Gemeinden werde der neue Pfarrer motivierte Gläubige finden, „die sich mit Ihnen auf den Weg machen wollen und zeigen, dass das Evangelium auch heute eine attraktive und frohmachende Botschaft ist“.

In seiner Predigt richtete Pater Alfred den Fokus auf die Frage, worin sich Christen und die Kirche eigentlich von einer weltlichen Institution und von weltlichen Strukturen unterscheiden. Eine gewisse Ordnung zu haben, sei wichtig, auch in der Leitung der Kirche. Doch der entscheidende Punkt sei, „dass wir aus dem Glauben heraus arbeiten, dass Gott mit im Spiel ist“, sagte der Pater. Das gelte zum Beispiel auch für die Caritas, die in ihrem Vollzug und ihrer Arbeit auch Gott mit ins Spiel bringen müsse, weil sie ein Teil unserer Kirche sei. Überhaupt sollte dies „in unserer Arbeit, in unserem Umgang miteinander deutlich werden. Wir müssen eine Seelsorgeeinheit sein, die miteinander Gott in diese Welt hineinträgt“, wünschte Pater Alfred.

Ein „ganz dickes Vergelt’s Gott“ sprach Dekan Schänzle dem Administrator in der Zeit der Vakanz, Pfarrer Uwe Grau, und dem ganzen Pastoralteam aus, aber auch den anderen Verantwortlichen, etwa in den Kirchengemeinderäten. Von den Ordensschwestern Maritta Rapp und Marietta Jenicek bekam Pfarrer Grau eine Franziskus-Ikone als Geschenk überreicht und die „goldene Bussenperle“ verliehen – „weil du ein goldenes Herz hast und eine Perle für uns bist“, so Schwester Marietta.

Viele Glückwünsche und ein Platzkonzert

Die Bedeutung des Bussen als Ort, der Kraft und Heimat gibt, stellte Landrat Dr. Heiko Schmid in den Mittelpunkt seines Grußwortes zur Amtseinsetzung von Pater Alfred. Und der Uttenweiler Bürgermeister Werner Binder legte dem neuen Pfarrer die Menschen und die Gemeinden, die gerade um den Bussen besonders liebens- und lebenswert seien, ans Herz. Auch die zahlreichen Gläubigen gaben ihrem neuen Pfarrer Glück- und Segenswünsche mit auf den Weg, ebenso wie die Vertreter der Vereine der Gemeinde Uttenweiler, die mit Fahnenabordnungen an der Amtseinsetzung teilnahmen: die Freiwillige Feuerwehr, der Gesangverein, die Krieger- und Soldatenkameradschaft, die Blutreitergruppe und der Musikverein. Der Kirchenchor unter der Leitung von Edith Hummel gestaltete die Messe mit feierlichen, modernen Stücken, der Musikverein Uttenweiler gab nach der Amtseinsetzung ein Platzkonzert.

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