Als „Mystikerin der Straße“ wird Madeleine Delbrêl gerne bezeichnet. In der Nähe zu den Menschen und ihrem Alltag suchte sie Gott. „Das macht Madeleine Delbrêl für die heutige Zeit so spannend“, sagt Wolfram Rösch, Pastoralreferent in der Gesamtkirchengemeinde Schwäbisch Hall. Daher widmet die Gesamtkirchengemeinde ihr am Samstag, 13. November, einen ganzen Studientag.
Er findet ab 9.30 Uhr im Gemeindezentrum St. Markus in Schwäbisch Hall statt. Referentin ist Dr. Maximiliane Eisenmann, die sich in ihrer Promotion mit Madeleine Delbrêl beschäftigt hat. Delbrêl (1904-1964) äußerte in jungen Jahren zunächst eine atheistische Haltung. Nach einer persönlichen Krise und dem Kontakt zu christlich geprägten jungen Menschen probierte sie eines Tages, sich im Gebet Gott zuzuwenden. Das wurde für sie zum Bekehrungsmoment.
Glaube und Engagement
Mit zwei Gefährtinnen gründete sie eine kleine Gemeinschaft. Delbrêl ließ sich zur Sozialarbeiterin ausbilden. In Ivry, einem Vorort von Paris, setzte sie sich für die Arbeiter ein.
Die außergewöhnliche Biografie, das soziale Engagement und insbesondere die Gedankenwelt und spirituelle Haltung Delbrêls sind Themen des Studientags, der im vergangenen Jahr wegen Corona abgesagt wurde und nun nachgeholt wird. Die Veranstaltung endet um 16.30 Uhr mit der Einladung zu einem gemeinsamen Gottesdienst.
Schon seit einigen Jahren bietet die Gesamtkirchengemeinde zumeist im Herbst einen spirituellen beziehungsweise theologischen Studientag an. Er ist aus der Erwachsenenbildung heraus entstanden und wird daher in Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung Schwäbisch Hall veranstaltet. Die Idee hinter dem Format ist, sich einen ganzen Tag Zeit zu nehmen, um sich mit einem Fachreferenten oder einer Fachreferentin einer aktuellen theologischen Frage zu stellen, wie Rösch erklärt. Anders als bei einem Vortragsabend können so auch verschiedene Methoden wie zum Beispiel die Arbeit in Gruppen zum Einsatz kommen.