Im Jahre 2022 gibt es in der Reihe der Internationalen Rottenburger Orgelkonzerte herausragende Musiker aus dem In- und Ausland in der Bischofsstadt zu hören. Den Startpunkt macht am 6. Februar im Dom Grammy-Preisträger Nathan Laube aus den USA, der seit letztem Jahr eine Professur an der Musikhochschule Stuttgart inne hat. Der junge Künstler zählt zur Elite der internationalen Top-Organisten und wird in Rottenburg ein virtuoses Programm mit Werken von Franz Liszt (h-Moll-Klaviersonate in einer eigenen Orgelfassung), Jehan Alain und Marcel Dupré darbieten.
Pariser Organist Vincent Warnier spielt
Am 6. Märzgibt der Pariser Organist Vincent Warnier – Träger des legendären Grand Prix von Chartres – sein Rottenburg-Debut, nachdem sein Konzert aufgrund der Corona-Krise bereits zweimal verschoben worden war. Der Amtsnachfolger von Maurice Duruflé an der Pariser Kirche St-Étienne-du-Mont spielt ein überwiegend französisch angehauchtes Programm mit Werken von Bach, Saint-Saëns, Franck und Duruflé, teilen die Veranstalter mit.
Der frühere Speyerer Domorganist/-kapellmeister und weit gereiste Dirigent Professor Leo Krämerspielt am 3. April ein Orgelkonzert mit Werken von Bach, Mendelssohn und eigenen Improvisationen. Krämer gilt als glänzender Improvisator, der in seinem Stil sehr von der epischen Weite der größten romanischen Kirche nördlich der Alpen beeinflusst ist: Der Dom zu Speyer, Unesco-Weltkulturerbe, ist einer der drei bedeutenden Kaiserdome am Rhein mit reicher geschichtsträchtiger Vergangenheit und einem riesigen Raumvolumen sowie einer Nachhallzeit von rund neun Sekunden Dauer.
„Brillantes und mitreißendes Spiel“
Am 15. Mai konzertiert der berühmte amerikanische Konzertorganist Stephen Tharp bereits zum zweiten Mal in der Bischofsstadt am Neckar. Der Tatenkünstler, dem die New York Times „brillantes und mitreißendes Spiel“ attestiert, gilt als der perfekte Virtuose schlechthin und als einer der führenden - und mittlerweile auch bekanntesten – Konzertorganisten auf dem Globus. Diesmal wird er in Rottenburg Werke von Liszt, Wagner, Franck, Pierre Cochereau und des Amerikaners George Baker zum Besten geben.
Das traditionelle Konzert zum Patrozinium in St. Moriz übernimmt in diesem Jahr der künstlerische Leiter der Internationalen Rottenburger Orgelkonzerte selbst:Domorganist Ruben Sturm spielt dort am 25. September ein „gewichtiges Programm“ mit Werken von Johann Sebastian Bach, Max Reger und Improvisationen.
Die aus der Slowakei stammende und als Professorin in Rotterdam lehrende Organistin Zuzana Ferjenčíkovágilt als Spezialistin für das virtuose und technisch anspruchsvolle Repertoire des 19. und 20.Jahrhunderts. Darüber hinaus ist Sie eine renommierte Improvisatorin, was der Gewinn des großen Preises beim legendären internationalen Improvisationswettbewerb im niederländischen Haarlem manifestiert. Bei Ihrem ersten Recital im Rottenburger Dom am 20. November spielt sie daher Musik von Liszt, Jean Guillou und Improvisationen.
Uraufführung im Dom
Als adventlicher Ausklang der Reihe findet am 4. Dezember das traditionelle Konzert zum Nikolausmarkt um 17.30 Uhr im Dom statt. Kirsten und Ruben Sturm spielen als Duo ein spannendes Programm für zwei Orgeln, das neben adventlicher Musik von Bach und Daquin auch eine Uraufführung des aus Rottenburg stammenden Münchner Komponisten Mathias Rehfeldt enthält: Sein neustes Stück „Exodus“ schildert bildhaft den Auszug der Israeliten aus Ägypten durchs Rote Meer, wobei die beiden Orgeln des Domes die sich auftürmenden und wieder zusammenstürzenden Wassermauern stereophon darstellen.