Dekanekonferenz

Große Kreativität in den Gemeinden

Momentaufnahme von der ersten digitalen Dekanekonferenz. Screenshot: DRS/Jochen Wiedemann

Bei ihrer ersten Digitalkonferenz berichten viele Dekane von „großer Kreativität“, mit der sich die Kirchenbasis durch die Corona-Krise kämpft.

Es ist eine "echte Premiere", wie es Bischof Gebhard Fürst am Dienstagnachmittag formuliert hat: Corona-bedingt findet die herbstliche Dekanekonferenz erstmals komplett digital statt. "Ich freue mich, dass es uns in diesen bewegten Zeiten wenigstens auf diese Weise gelingt, den Austausch miteinander zu pflegen", sagte der für die pastorale Konzeption und die Dekanekonferenz zuständige Weihbischof Matthäus Karrer zum Auftakt. Auch die Dekanatsreferentinnen und -referenten aus den 25 Dekanaten sind auf elektronischem Wege in das Programm einbezogen.

Das kirchliche Leben und die Seelsorge aufrechterhalten

In ihrer Blitzlicht-Runde berichteten viele Dekane von großer Kreativität, mit der ihre Kirchengemeinden sich nun schon seit acht Monaten durch die Corona-Pandemie kämpfen und das kirchliche Leben und die Seelsorge trotz der Erschwernisse aufrechterhalten.

„In unseren Kirchengemeinden ist sehr großes Engagement vor allem auf Seiten der Laien und Ehrenamtlichen sichtbar geworden in dieser Krise“, lobte Sigmund Schänzle aus Biberach die Basis. Er berichtete von einem eigenen „Corona-Fonds“, der dort gemeinsam mit der Caritas aufgebaut worden sei, sein Kollege Ekkehard Schmid von vielfältigen Aktionen der Nachbarschaftshilfe, Anton Bock (Freudenstadt) von Telefon-Gottesdiensten, die gerade von der älteren Generation sehr gut angenommen worden seien, und Bernd Herbinger (Friedrichshafen) von einer über 50 Tage zur Corona-Hochzeit im Frühjahr organisierten Armen-Speisung mit warmem Mittagessen.

Vielfältige Formen der Glaubenskommunikation entwickelt

Quer durch die Diözese entwickelten Kirchengemeinden, BDKJ und andere katholische Organisationen vielfältige neue Formen der Glaubenskommunikation mit Impulsen, Andachten und über das Internet live gestreamten Eucharistiefeiern. „Wir haben mit den digitalen Formaten mehr Familien erreicht als vor der Krise“, freute sich Dekan Martin Ehrler (Göppingen-Geislingen).

Und Dieter Horst, stellvertretender Dekan aus Heidenheim, lobte nicht nur das „tolle Engagement“ der Chorleiter und Kantoren in dieser schwierigen Zeit, sondern auch die Art und Weise, wie viele ältere Menschen sich innerhalb kurzer Zeit an „neue YouTube-Formate gewöhnt haben – zur Not mit technischem Support durch die Enkelkinder…“

Rückenstärkung für klare Stellungnahme zum "Rottenburger Modell"

Breiten Raum in der Diskussion am ersten Tag nahmen die Konstituierung der neugewählten Kirchengemeinderäte und des künftigen Diözesanrates ein, für den es – vielleicht etwas überraschend – in fast allen Dekanaten viel mehr Bewerber/innen gibt als Sitze. Zum „Rottenburger Modell“ der partizipativen Kirchenleitung zwischen Klerikern und Laien wurde eigens ein Sachbuch aufgelegt, das alle Neugewählten bekommen.

Für seine klare Stellungnahme zur entsprechenden Instruktion aus dem Vatikan im Juli, dass das „Rottenburger Modell“ nicht zur Disposition stehe, erfuhr Bischof Gebhard Fürst große Rückenstärkung durch die Dekane. Ebenso für sein konsequentes Eintreten für den Reformprozess des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland.

Auswertung der "Kirche am Ort" am Mittwoch

Im Mittelpunkt des zweiten Konferenztages am Mittwoch stehen die Auswertung des in diesem Jahr abgeschlossenen Projektes „Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten“ gemeinsam mit den Dekanatsreferent/innen, ein Überblick über die Entwicklung beim Pastoralen Personal, ein virtueller Marktplatz, auf dem sich verschiedene Hauptabteilungen des Bischöflichen Ordinariates mit ihrer Arbeit präsentieren sowie Informationen zur geplanten Diözesanwallfahrt 2021 und zum Stand der Vorbereitungen für den Katholikentag 2022 in Stuttgart.                  

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