Ökumene

Grußwort zu Pessach 2025

Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl (rechts im Bild) und Bischof Dr. Klaus Krämer am 03.04.2025 in Stuttgart. Bild: Evangelische Landeskirche in Württemberg / Dan Peter

Gruß zu Pessach von Bischof Dr. Klaus Krämer und Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl

In einem gemeinsamen Pessach-Gruß haben die Bischöfe der württembergischen Landeskirche und der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Ernst-Wilhelm Gohl und Dr. Klaus Krämer, die Jüdinnen und Juden im Land der tiefen Verbundenheit zwischen Christen und Juden versichert. Sie schreiben: "Auch die Mitglieder unserer katholischen und evangelischen Gemeinden befinden sich in diesen Wochen in einer Vorbereitungszeit: Die Passionszeit führt uns hin auf die Karwoche und das Osterfest. In den Ereignissen jener Tage in Jerusalem erkennen und glauben wir eine tiefe Verbindung zur Hoffnung von Pessach und zum jüdischen Volk - in der Geschichte und vor allem heute im Jahr 5785 bzw. 2025, auch hier in Württemberg."

Zugleich weisen die beiden Bischöfe auf die Parallelen hin, die sich zwischen den aktuellen Entwicklungen der Gegenwart und den in der Bibel überlieferten Ereignissen zeigen, an die das Pessachfest erinnert: "Wer heute im Buch Schemot/Exodus liest, wie Mose und Aaron im Auftrag Gottes die Auseinandersetzung mit Pharao führen, erkennt viele Züge des Geschehens jener Tage wieder in den Entwicklungen unserer Gegenwart: Wie Gewalttäter sich als Opfer inszenieren; dass der Drang nach unumschränkter Herrschaft Augen und Herzen verblendet; wie menschlicher Allmachtswahn auch den eigenen Untergang in Kauf zu nehmen bereit ist."

Grußwort zu Pessach 2025

Liebe Jüdinnen und Juden in Baden und Württemberg,

sehr geehrte Damen und Herren,


unsere herzlichen Segenswünsche erreichen Sie in den Tagen, die der intensiven Vorbereitung auf die kommende Festzeit gewidmet sind. Haus und Herz vom Gesäuerten zu befreien – das prägt die Anfangstage des Monats Nisan. Eine sehr bodenständige Weise, bei der über das aktive Tun auch das jüngste Mitglied des Haushalts vertraut gemacht wird mit dem Wunder der Befreiung aus der Sklaverei Ägyptens, mit dem Beginn der Geschichte des Volkes Israel.

Wer heute im Buch Schemot/Exodus liest, wie Mose und Aaron im Auftrag Gottes die Auseinandersetzung mit Pharao führen, erkennt viele Züge des Geschehens jener Tage wieder in den Entwicklungen unserer Gegenwart: Wie Gewalttäter sich als Opfer inszenieren; dass der Drang nach unumschränkter Herrschaft Augen und Herzen verblendet; wie menschlicher Allmachtswahn auch den eigenen Untergang in Kauf zu nehmen bereit ist.
Das Pessachfest nährt dagegen eine große Hoffnung: Dass es geboten ist, mit der Möglichkeit der Befreiung zu rechnen – auch wenn die Umstände nicht danach sind.

Auch die Mitglieder unserer katholischen und evangelischen Gemeinden befinden sich in diesen Wochen in einer Vorbereitungszeit: Die Passionszeit führt uns hin auf die Karwoche und das Osterfest. In den Ereignissen jener Tage in Jerusalem erkennen und glauben wir eine tiefe Verbindung zur Hoffnung von Pessach und zum jüdischen Volk – in der Geschichte und vor allem heute im Jahr 5785 bzw. 2025, auch hier in Württemberg.

Wir wünschen Ihnen und allen Mitgliedern der jüdischen Gemeinden in Württemberg ein frohes und hoffnungstärkendes Pessachfest! Die tätige Vorbereitung, die erlebte Gemeinschaft des Sederabends und die Freude des Festes – das alles möge die Zuversicht stärken und zum Einsatz der Kräfte für das Wohl der Gemeinschaft nach innen und außen ermutigen.

Wir wünschen Ihnen in den Gemeinden und Familien einen festlichen Sederabend und frohe und gesegnete Pessachtage –
חג פסח כשר ושמח!

Ihre

Bischof Dr. Klaus Krämer und Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl

 

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