Gedenken

600. Todestag der Guten Beth von Reute

Das Ölgemölde aus dem 17. Jahrhundert zeigt die Gute Beth von Reute im schwarzen Ordensgewand. Sie hält ein Kreuz in den Händen uns schmiegt ihr Gesicht an den Körper Christi. Wie er trägt sie eine Dornenkrone und Wundmale an den Händen.

Elisabeth Achler, die "Gute Beth" von Reute, auf einem Ölgemälde aus dem 17. Jahrhundert - Foto: Kloster Reute

Gottesdienste und Livestream erinnern an die Ordensschwester und Mystikerin Elisabeth Achler.

Am 25. November 1420 starb Elisabeth Achler an ihrem 34. Geburtstag. Nicht nur in Reute, wo mit der Seligen 1403 das klösterliche Leben begann, rufen Gläubige sie in Sorgen und Nöten bis heute an. Die Seelsorgeeinheit Bad Waldsee lädt Pilgerinnen und Pilger am Mittwoch um 9.30 Uhr zu einer Eucharistiefeier unter Coronabedingungen ein und überträgt um 20.15 Uhr eine Andacht mit Abendsegen vom Grab der Guten Beth live ins Internet.

Bereits im Jahr 1920 sei der 500. Todestag der Ordensfrau wegen einer Seuche um ein Jahr verschoben worden, berichtet Pfarrer Stefan Werner. Ein großes Jubiläum war auch in diesen Tagen geplant, das wegen Corona so nicht möglich ist. Ob am Nachholtermin wie vor 100 Jahren eine Rekordbeteiligung zu verzeichnen ist, bleibt abzuwarten.

Jedenfalls möchten Kirchengemeinde und Kloster den Gedenktag 2020 trotzdem nicht einfach verstreichen lassen und bieten neben dem Pilgergottesdienst weitere Eucharistiefeiern mit besonderer musikalischer Gestaltung um 12 Uhr - schwerpunktmäßig für die Seelsorgeeinheit - und um 15 Uhr mit den Ordensschwestern an. Die Predigt hält jeweils Schwester Paulin Link, die ehemalige Oberin des Klosters.

Wie alles begann

Mit vier anderen jungen Frauen zog die erst 17-jährige Elisabeth Achler 1403 auf Rat ihres geistlichen Begleiters in die neu erbaute Klause nach Reute. Sie lebte mit ihnen nach der Regel des Heiligen Franziskus und kümmerte sich neben dem Gebet um die Armen, die an die Tür klopften. Die "Gute Beth", wie die Ordensfrau schon bald genannt wurde, trug mit ihrer mystischen Spiritualität zur Erneuerung des kirchlich-religiösen Lebens bei und war als Ratgeberin gefragt.

Als Zeichen ihrer innigen Verbindung zu Jesus Christus soll sie auch dessen Wundmale getragen haben. Im Jahre 1766 sprach Papst Clemens XIII. die Gute Beth selig. Nachdem die klösterliche Tradition 1784 im Zuge der Säkularisation abbrach, besiedelten vor 150 Jahren erneut Franziskanerinnen den Klosterberg, wo sich bis heute ihr Mutterhaus befindet.

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