Umwelt

Gutes tun per pedes

Gutes tun per pedes

Klimaschutzmanager Christian Peter Brandstetter hat mit einem Lastenrad Essen transportiert. Bild: privat

Klimaschutzmanager Christian Peter Brandstetter war für eine ökumenische Aktion rund um die Vesperkirche mit einem Lastenfahrrad unterwegs.

Im Interview berichtet er, warum er sich als Fahrer gemeldet hat, was sich hinter der Aktion verbirgt und warum sich so ein Lastenfahrrad für Kirchengemeinden in der ganzen Diözese lohnen könnte.

Herr Brandstetter, die Stuttgarter Kirchengemeinde St. Maria beteiligt sich mit einer ökumenischen Aktion an der Vesperkirche. Was verbirgt sich hinter der Aktion?

Die Mariengemeinde kooperiert mit der Bürgerstiftung Stuttgart für eine coronakonforme, dezentrale Essensauslieferung im Rahmen der Vesperkirche, indem sie einen Unterstand, Lademöglichkeiten sowie auch Fahrerinnen und Fahrer stellt. Hier kommt ein vierrädriger Lastenrad-Prototyp zum Einsatz, der wie ein kleines „Rad-Auto“ anmutet. Das zubereitete und portionierte Essen wird in Warmhalteboxen zu drei verschiedenen Orten geliefert – u.a. an „Harry´s Bude“ vor der St. Maria Kirche. Das hat mehrere Vorteile: Weniger Leute, die sich zentral an einem Ort treffen müssen, damit kürzere Wartezeiten bei winterlicher Witterung; es geht schneller und flexibler. Zudem können wir so Autofahrten und damit Treibhausgase vermeiden.

Sie sind als Klimaschutzmanager der Diözese in die Pedale getreten – und zwar mit dem Lastenrad. Warum haben Sie hier mitgemacht?

Ich selbst radele neben meiner ÖPNV-Nutzung nahezu ausschließlich. Ich unterstütze hier in meiner Funktion als Klimaschutzmanager gerne zukunftsweisende ökologische Projekte, die durch so viele – größtenteils ehrenamtlich – engagierte Personen getragen werden. Natürlich macht es auch Spaß, diesen Prototyp Probe zu fahren - für eine sozial-gerechtere, sichere, im Hinblick auf Lärm- und Feinstaub-Emissionen, Ressourcen- und Raumeinsatz und damit klimaschonendere, gesundheitsfördernde sowie stressfreiere Mobilität. Dass ich auch gleich noch Erkenntnisse für die Wissenschaft „mitliefere“ – umso besser. In Hinblick auf Laudato si sowie für die Erreichung unserer diözesanen, aber auch politischen Klimaziele ist der Verzicht aller in jeglichen Lebensbereichen dringend erforderlich – und wo fällt der Verzicht leichter als bei dem unnötigen Im-Staustehen und der Nerv tötenden Suche nach einem meist kostenpflichtigen Parkplatz? Auf das Dach hätte ich heute aufgrund der Witterung allerdings nur ungern verzichtet.

Wenn nun Kirchengemeinden auf dem Geschmack gekommen sind und ebenfalls gerne so ein Rad anschaffen würden, wie kann die Diözese hier unterstützen?

Wir haben schon seit Ende 2019 eine Programm zur Förderung von (Elektro-)Mobilität namens E-Mobi! für die Diözese im Rahmen der Umsetzung des Klimaschutzkonzepts aufgelegt, bei der neben der Ladeinfrastruktur für Elektro-Pkw und weiteren klimaschonenden Mobilitätsmaßnahmen auch Dienstfahrräder sämtlicher Couleur gefördert werden können – zu aus unserer Sicht attraktiven Konditionen. Sämtliche Antragsunterlagen finden Sie dort zusammengestellt. Kommen Sie gerne auf mich und meine Kollegen zu – wir beraten und fördern nach Möglichkeit sehr gern.

Zudem stellten wir letzten Winter eine kurzfristige „Anfrage zur Beteiligung an laufendem EU-Projekt im Bereich E-Mobilität und Photovoltaik-Anlagenneuinstallation“ – hier kann man die „neue Form“ an Mobilität und Interaktion mit Photovoltaik testen. Sie sehen, es führen viele Wege nach Rom.

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