Keine Reitermesse, keine Prozession, kein Musikzug; stattdessen Maske, Abstand sowie Regen auf dem Weg zur Altarinsel in der Ortsmitte von Lippach. „Wer heute kommt, dem ist Christus wichtig“, sagte Sven van Meegen beim Festgottesdienst. Gerne hätte der Heidenheimer Dekan als Festgast und Zelebrant die 70. Auflage des Blutritts in gewohnter Weise gestaltet. Doch auch als Freiluftgottesdienst ohne Pferde und ohne eine Kutschfahrt mit der Heilig-Blut-Reliquie durch die Fluren der Gemarkung wurde das Heilig-Blut-Fest zu einem eindrücklichen Bekenntnis des Glaubens und einer frohen Feier der Eucharistie.
„Jesus ist unser Mittelpunkt; ohne ihn können wir keine Heilige Messe feiern“, betonte van Meegen. Ob Petersdom, Kapelle oder freier Himmel, ob gestaltet durch die Regensburger Domspatzen oder mit Gesangsverbot, ob deutsch, chinesisch oder auf schwäbisch – „es ist immer ein und dieselbe Feier, die Feier der Eucharistie, des letzten Abendmahls, das Jesus mit den zwölf Aposteln vor seinem Tod gehalten hat.“ Die Lippacher beglückwünschte der Festprediger zu ihrem Engagement und ihrer Glaubensfreude, mit der sie trotz allen Widrigkeiten dem Auftrag Jesu die Treue halten. Und Schlag halb zehn zum Gottesdienstbeginn hörte der Regen auf…