Als rustikal bezeichnet Gisela Zartmann den Kellerraum, in den sie führt: Ringsum sind Heiligenbilder, Andenken und allerlei über die Jahre angesammelte Dinge zu entdecken. In dieser Atmosphäre entfaltet sich auf aneinandergerückten Tischen das ganze Leben eines Heiligen.
Erzählfiguren stellen in 16 Szenen die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte des heiligen Martin dar. Nach der Diözesanwallfahrt im vergangenen Frühsommer nach Worms, Mainz, Trier, Luxemburg und Speyer habe sie die Idee dazu gehabt, sagt Gisela Zartmann. Anfang September habe sie sich dann zusammen mit ihrem Mann an die Arbeit gemacht. „Wir fingen einfach so an“, erklärt Georg Zartmann.
Selbst genähte Miniatur-Mitra
Das Ehepaar baut seit mehr als zehn Jahren jeweils vor Ostern eine Darstellung der Passions- und Auferstehungsgeschichte in der Klosterkirche in Neckarsulm auf. Daher besitzt Gisela Zartmann mittlerweile eine Sammlung an selbst gefertigten Erzählfiguren. Die werden ebenso zur Advents- und Weihnachtszeit hervorgeholt, um die biblischen Ereignisse rund um das Fest in der Klosterkirche nachzustellen.
Nun wird die Figuren-Truppe auch zu Sankt Martin dort im Einsatz sein – in neuen Gewändern. Für die Geschichte des heiligen Martin musste Gisela Zartmann die Puppen neu ausstatten. Bei der Nähmaschine im Keller liegen noch einige übrig gebliebene Stoffschnipsel. „Das größte Problem war die Mitra“, berichtet Gisela Zartmann. Sie führt an einer der Figuren, die Martin als Bischof darstellen, aus, wie die Miniatur-Kopfbedeckung ihre Fertigkeiten am stärksten forderte.