Die katholische Kirche in Württemberg fördert die Beratung und Selbstorganisation von geflüchteten Sinti und Roma. Für das landesweit tätige „Netzwerk Pro Sinti und Roma“ stellt die Diözese Rottenburg-Stuttgart 105.000 Euro bereit. Dieses aus der Community selbst erwachsene Netzwerk hilft geflüchteten Mitgliedern der Minderheit bei rechtlichen Fragen, der Integration und der Bildung.
„Das ‚Netzwerk Pro Sinti und Roma‘ erreicht die Zielgruppe deutlich besser als viele andere Initiativen, weil es aus der Gemeinschaft selbst heraus entstanden ist“, sagt Dr. Joachim Drumm, Flüchtlingsbeauftragter der Diözese Rottenburg-Stuttgart. „Sinti und Roma fliehen vor Diskriminierung und erleben auch als Geflüchtete in Baden-Württemberg viele Vorurteile. Daher ist das Netzwerk eine großartige Hilfe, um Vertrauen zwischen geflüchteten Sinti und Roma und Behörden aufzubauen.“ Über den Zweckerfüllungsfonds Flüchtlingshilfen unterstützt die Diözese Rottenburg-Stuttgart das Netzwerk mit insgesamt 105.000 Euro für drei Jahre.
Unterstützung ist Zeichen der Wertschätzung
Das Netzwerk Pro Sinti und Roma hat seine Ursprünge in der Katholischen Kirchengemeinde Waldkirch. Seit 2017 wurden die Sinti und Roma vor Ort unterstützt, doch schon bald fragten auch Personen aus anderen Landesteilen das Angebot an. Inzwischen ist das Netzwerk mit Kooperationen an sieben Orten in Baden-Württemberg präsent. Für Kemal Ahmed, den Leiter des Netzwerkes, ist die Unterstützung der Diözese Rottenburg-Stuttgart auch eine Wertschätzung und Anerkennung der Arbeit, die das Netzwerk seit 2017 im Bereich der Beratung und der politischen Interessenvertretung von Sinti und Roma leistet.
Hintergrund: Zweckerfüllungsfond Flüchtlingshilfen
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart unterstützt mit dem Zweckerfüllungsfonds Flüchtlingshilfen seit 2014 Geflüchtete in Württemberg. Dafür wurden insgesamt bereits 29,8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Angesichts der aktuellen Zunahme an Geflüchteten aufgrund des Ukraine-Krieges ist es der Diözese ein besonderes Anliegen, allen Geflüchteten gleichermaßen zu helfen“, erläutert der Flüchtlingsbeauftragte Drumm.