Die Schlagzeilen über sexuellen Missbrauch reißen nicht ab. Dabei richtet sich der Fokus häufig auf katholische Priester als Täter. Im Raum steht der Vorwurf, die Kirche ignoriere die Sichtweise der Opfer, um sich selbst zu schützen. Außerdem übernehme die Leitungsebene keine Verantwortung und verhindere Konsequenzen für die Täter.
So sehr sie der Generalverdacht gegenüber ihrer Berufsgruppe in der Öffentlichkeit schmerzt, die 22 Pfarrer, die die 119 Kirchengemeinden im Dekanat Biberach zusammen mit den Kirchengemeinderäten leiten, halten Aufklärung und Transparenz für dringend notwendig. Und den Geistlichen liegt daran, in der Kirche künftig alles zu vermeiden, was sexuellen Missbrauch ermöglicht oder fördert. Sie waren deshalb fast vollzählig bei einem Workshop im Tagungshaus Heiligkreuztal und setzten sich mit der Entwicklung von örtlichen Schutzkonzepten auseinander.