Hoffnungsvoll geht der Blick in den wolkenverhangenen Himmel, als Weihbischof Dr. Gerhard Schneider, Biberachs Landrat Mario Glaser solwie Philipp Bürkle und Marcus Schmid, die Bürgermeister von Ochsenhausen und Erlenmoos den Landauer besteigen. Das Dach wird aufgeklappt und der Weihbischof nimmt die Kreuz- und Georgs-Reliquie entgegen. Die Heiligen wie Georg seien eine Verbindung zu Christen früherer Zeiten, erklärt der Festgast aus Rottenburg und segnet die Menschen. Schneider ist froh, in der Kutsche zu sitzen, nachdem er als Jugendlicher mit dem Reiten eine weniger ermutigende Erfahrung gemacht hatte, wie er am Ende des Gottesdienstes verriet.
Hoffnungspilger zu Pferd und zu Fuß
Bereits beim Pontifikalamt in der Georgsbasilika steht das Motto "Wir sind Pilger der Hoffnung" im Mittelpunkt, mit dem der verstorbene Papst Franziskus das Heilige Jahr 2025 überschrieben hatte. Der Glaube an die Auferstehung garantiere zwar kein leid- und sorgenfreies Leben, sagt Weihbischof Schneider in seiner Predigt. Aber er verändere die Menschen. Christinnen und Christen ließen sich in unsichereren Zeiten nicht einschüchtern, sie hätten keinen Grund verbittert zu werden oder sich in private Nischen zurückzuziehen. Christus zeige, "dass es trotz allem einen tiefen Sinn in dieser Welt und im Leben von jedem einzelnen von uns gibt", betont er.
Regen bringt Segen
Für Pfarrer Michael Schönball ist es nach seiner Investitur in der Seelsorgeeinheit St. Benedikt vergangenen November das erste Georgsfest in Ochsenhausen. Er bedankt sich am Ende des Gottesdienstes bei den Beteiligen für die festliche Kirchenmusik und die unterschiedlichsten Dienste. Und er wünscht sich, dass sich durch den Segen über Menschen und Fluren das Reich des Friedens und der Hoffnung ausbreiten möge. Als Weihbischof Schneider dann beim Zentralen Omnibusbahnhof das Kreuzzeichen über die ersten der 19 Reiter- und sieben Musikgruppen macht, setzt Regen ein. In Zeiten des Klimawandels vielleicht ein besonderer Segen.
