Wie kann man die Weihnachtsgeschichte in die heutige Zeit übertragen? Mit dieser Aufgabe beschäftigen sich derzeit Schülerinnen der 10. Klasse des katholischen Mädchengymnasiums St. Agnes. Sie produzieren Trickfilme oder übernehmen aktuelle Social-Media-Trends für das Ereignis vor über 2.000 Jahren. Eine Gruppe hat das Format „Ich gebe mein Handy weiter an“ gewählt. „Wir haben uns dazu entschieden, weil wir was Lockeres wollten, das trotzdem gut die Geschichte vermittelt und nicht ins Lächerliche zieht“, erzählt die 16-jährige Ella, die einen Wirt spielt.
Viele bunte Kleidungsstücke und Requisiten haben die Schülerinnen für ihren Dreh mitgebracht. „Die Kostüme sind das Lustigste. Bei jeder Rolle haben wir uns etwas ausgedacht, wie zum Beispiel bei mir der Bierbauch oder bei Noemi der Schnurbart, einfach um es ein bisschen cooler zu machen“, sagt Ella. Gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen Milena und Noemi bespricht sie die einzelnen Szenen, die sie sich auf dem Tablet notiert haben. In welchem Türrahmen wollen sie drehen? Wie ist der Übergang zwischen den Szenen? Welche Überraschung gibt es am Schluss?
Video soll unterhalten und Werte vermitteln
Aber auch: Wie transportieren sie die Werte, die sie mit ihrem Video vermitteln möchten? „Uns war wichtig, dass wir die Hirten erwähnen als die ersten, die die Information bekommen haben, dass Gottes Sohn auf die Welt gekommen ist. Und uns war auch die Rolle von Maria wichtig, da sie eine starke Frau ist und als Inspiration dient“, erzählt Noemi. „Ich finde, der Wirt, den wir gerade gedreht haben, zeigt auch einen wichtigen Wert und zwar, dass man Menschen mit Offenheit und Freundlichkeit begegnen soll“, ergänzt die 15-jährige Milena. Begleitet und unterstützt werden die Schülerinnen von Ordensschwester Ina Franziska sowie von Klassen- und Religionslehrerin Ricarda Rudhard.
Traditionelle Geschichte neu inszenieren
In das Projekt eingestiegen sind sie mit einem Bibliolog. „Bei dieser interaktiven Auslegung biblischer Texte haben sich die Schülerinnen in die Zeit der Geburt Jesu hineinversetzt und sind in verschiedene Rollen geschlüpft. Dabei haben sie geschaut, was ihnen durch Herz und Kopf geht“, berichtet Schwester Ina Franziska. Es folgten ein Brainstorming und schließlich die Umsetzung der Ideen in Kleingruppen. „Ich finde das Projekt total schön, weil sich die Schülerinnen auf das freie Format eingelassen haben. In der Umsetzung ist es jetzt spannend zu sehen, wie sie die traditionelle Geschichte neu inszenieren und ihre Schwerpunkte setzen“, so Ricarda Rudhard. „Und ich lerne auch dazu, weil ich erlebe, was jungen Menschen an der Weihnachtsgeschichte wichtig ist.“
Geplant ist, dass die Weihnachtsgeschichte „Ich gebe mein Handy weiter an“ am Mittwoch, 18. Dezember, auf den Instagram-Kanälen @katholisch.in.stuttgart und @st_agnes_gymnasium veröffentlicht wird.
Ein Making-of ist bereits auf Facebook und Instagram zu sehen.