KGR-Wahl

„Ich mache eigentlich alles gerne“

Auf dem Weg zur Kirchengemeinderatswahl 2025: Regina Hupfer-Krieg, gewählte Vorsitzende in Bettringen, und Thomas Riede, Wahlausschussvorsitzender in Mögglingen, berichten über ihre Arbeit und ihre Motivation. Fotos: Schwenk

Komm mach mit, gestalte mit, entscheide mit: Zwei, die sich mit Leidenschaft im und für den KGR engagieren, sind Regina Hupfer-Krieg und Thomas Riede.

„Am wichtigsten ist es mir, die religiöse Gemeinschaft zu erleben und neue, andere Wege mit dem Kirchengemeinderat zu versuchen und zu gehen“, sagt Regina Hupfer-Krieg. Vor zehn Jahren hat sie sich zum ersten Mal in den Kirchengemeinderat wählen lassen. Bereits in ihrer zweiten Legislaturperiode wurde sie die Gewählte Vorsitzende.

Alle vier bis sechs Wochen trifft sich das Gremium. Regina Hupfer-Krieg bespricht sich davor mit dem Pfarrer. Sie legen gemeinsam die Tagesordnung fest. Oft geht es um bautechnische Angelegenheiten, wie zum Beispiel die notwendige Renovierung des Kindergartens, und die Ausschüsse berichten von ihrer Arbeit. Neben dem Verwaltungsausschuss gibt es einen Jugendausschuss, einen Familien- und Kindergarten-Ausschuss, einen Bau- und Umweltausschuss, den Eine-Welt-Ausschuss, den Festausschuss und den Ausschuss Freundeskreis Kirchenmusik.

Beraten - Ausprobieren - Organisieren

„Ich mache eigentlich alles gerne“, antwortet Regina Hupfer-Krieg, auch wenn sie zugibt, dass ganz schön viel Zeit in den Posten als Gewählte Vorsitzende fließt. Doch die Möglichkeit, die Gemeinde und die kirchliche Präsenz vor Ort mitzugestalten, ist ihr Antrieb. Sie selbst bringt sich sehr gerne im „Pastoral-Ausschuss“ ein, der neue Gottesdienst- oder Gebetsformen sucht und ausprobiert. So hat man beispielsweise alternative Betstunden ins Leben gerufen mit Meditation und modernem Liedgut. Es gab im vergangenen Jahr einen Osterweg, initiiert vom Familienausschuss, verschiedene Stationen mit theologischem Hintergrund für Kinder, oder auch ein Lichterfest in der Adventszeit. Neu ausprobiert wurde der „Gottesdienst Plus“. „Bei diesem Format laden wir nach dem Gottesdienst zu Kaffee und Hefezopf ein“, erläutert Regina Hupfer-Krieg. Alle vier bis sechs Wochen ist dieses Angebot der Gemeinschaftspflege geplant.

Vom Kirchengemeinderat aus wird auch der Gemeindebesuchsdienst organisiert. Frauen und Männer aus der Gemeinde werden ab dem 80. Geburtstag besucht und bekommen ein kleines Geschenk. Das gleiche gilt bei Ehejubiläen. Einen besonderen Impuls vom Kirchengemeinderat gab es an Fronleichnam: Der „Kreativausschuss Pastoral“ hat gemeinsam mit den Kindern des Kindergartens St. Maria, samt Erzieherinnen und Eltern Pizzaschachteln mit Blumen geschmückt. So konnte in der Kirche ein bunter Blumenteppich gelegt werden. „Ein schönes Zeichen der Verbundenheit und der Gemeinschaft“, kommentiert Regina Hupfer-Krieg.

Als Mitverantwortliche für die Kirchengemeinderatssitzungen hat sie ihr persönliches Kolorit mit eingebracht. „Die Wertschätzung der Ehrenamtlichen drücken wir am Ende der Sitzung mit einem kleinen Geschenk zum Geburtstag aus, zum Beispiel mit einer Kerze oder einem Gutschein.“

Mitgestalten, Mitdenken, Mitentscheiden. All dies ist im Kirchengemeinderat möglich. „Wir sind eine schöne Gemeinschaft“, fasst Regina Hupfer-Krieg zusammen.

Eine wichtige Rolle bei den anstehenden Kirchengemeinderatswahlen am 30. März spielen die Wahlausschüsse. Sie bereiten die Wahl vor, suchen nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten für den Kirchengemeinderat und führen die Wahl selbst durch. Beim Vorsitzenden des Wahlausschusses in der Kirchengemeinde St. Petrus und Paulus Mögglingen, Thomas Riede, laufen die Fäden dafür zusammen.

„Es ist eine eher kleine und überschaubare Aufgabe“, sagt Thomas Riede bescheiden. Das Reizvolle daran: Nach dem Wahltag ist das Ehrenamt in diesem Bereich wieder beendet. Doch nicht nur deshalb hat sich der 70-Jährige bereits zum zweiten Mal bereit erklärt, den Wahlausschuss-Vorsitz zu übernehmen. „Ich war 22 Jahre lange Mitglied im Gemeinderat in Mögglingen. Auch dort haben wir einige Wahlen vorbereitet und durchgeführt“, erzählt Thomas Riede. Insofern ist dieses Amt und alles, was mit Wahlen zu tun hat, für ihn kein Novum.

Suchen - Ansprechen - Vorbereiten

In den vergangenen Monaten stand für die insgesamt fünf Wahlausschussmitglieder die wichtigste und auch aufwändigste Arbeit an: Sie suchten nach Kandidatinnen und Kandidaten, die sich zur Wahl als Kirchengemeinderat aufstellen lassen. Mit Aufrufen in der Kirche und im Gemeindeblatt und mittels Aushang am Schwarzen Brett haben sie für die Mitarbeit im KGR geworben, beschreibt Thomas Riede die Möglichkeiten. Die wichtigste und wirkungsvollste dabei aber sei die persönliche Ansprache. „Aus meiner Sicht hat man mit dieser Methode die meisten Erfolge“, so Riede. Dieses direkte Ansprechen sei zwar aufwändig, denn manchmal genüge nicht nur ein Gespräch, aber eben auch effektiv. Das könne er aus Erfahrung sagen.

Thomas Riede fühlt sich auf die Wahl gut vorbereitet. Er denkt dabei an die Schulung des Dekanats für Wahlauschussmitglieder, an die Artikel im Mitarbeiterportal der Diözese und das Werbematerial für die drei Phasen der Kirchengemeinderatswahl: „Komm mach mit", „Komm gestalte mit", „Komm entscheide mit".

Er selbst macht mit, weil er sich in die Gemeinschaft einbringen und erhalten will, dass demokratische Gremien zustande kommen. Der KGR sei ihm wichtig, weil es eine gute Möglichkeit sei, dort weitreichende Entscheidungen, die die Lebensbereiche der Menschen beeinflussen, mitzugestalten. „Man ist dort eben ein Zahnrad im gesamten Spiel“, beschreibt der Mögglinger.

Es ist nun seine Aufgabe, dafür die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen zu schaffen. Er beruft die Sitzungen des Wahlausschusses ein. Dort habe man bereits festgelegt, dass die Wahlbenachrichtigungen persönlich ausgetragen werden und das Wahllokal in Mögglingen am 30. März von 10 bis 14 Uhr im Paulussaal geöffnet sein wird. Wegen des Aufrufs zur allgemeinen Briefwahl rechnet er mit keiner so hohen Frequenz vor Ort. Dennoch muss das Wahllokal entsprechend mit Wahlurnen und Sichtschutz ausgestattet sein.

Wenn die Wahlauszählung an diesem Sonntag geschafft ist, dann endet auch das Amt des Wahlausschussvorsitzenden Thomas Riede wieder. Er hat sich für ein halbes Jahr in seiner Kirchengemeinde in einem wichtigen Amt engagiert. Weil es ihm wichtig ist.

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