Demokratie

„Ihr alle seid ein Licht für die Demokratie“

Teilnehmerinnen bei der Demo gegen rechts in Esslingen am 14. Februar. Foto: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Monika Scafuro

Rund 3000 Teilnehmer:innen setzten am vergangenen Freitag in Esslingen auf dem Rathausplatz gemeinsam ein wichtiges Zeichen für Demokratie.

„Gemeinsam als Kirche zur Demo gehen“ – dazu hatten das Jugendreferat und das Dekanat Esslingen-Nürtingen sowie die Gesamtkirchengemeinde Esslingen aufgerufen. Zu Beginn trafen sich etwa 10 Leute am Treffpunkt am Münster St. Paul, im Verlauf der Demo kamen noch einige dazu, die dem Aufruf folgten. „Es ist momentan so wichtig wie nie, ein Zeichen zu setzen. Deswegen bin ich hier“, so eine Teilnehmerin aus einer der Kirchengemeinden in Esslingen.

 

„[…] ich finde es riesig und großartig, dass sich so viele Menschen für die Demokratie einsetzen.“
Stefanie Walter (Dekanatsjugendseelsorgerin)

 

Stefanie Walter, Dekanatsjugendseelsorgerin im Dekanat Esslingen-Nürtingen, war schon von weitem an ihrer grünen BDKJ-Flagge erkennbar, sodass immer wieder die unterschiedlichsten Menschen aus der kirchlichen Jugendarbeit zusammenkamen. Sie verteilte Süßigkeiten an die Teilnehmer:innen der Demonstration. „Ich möchte damit meine Wertschätzung zeigen, denn ich finde es riesig und großartig, dass sich so viele Menschen für die Demokratie einsetzen“, so Stefanie Walter.

Nach einem musikalischen Auftakt von einigen Alphornbläsern brachte das Esslinger Bündnis für Demokratie und Menschenrechte seine Anliegen vor: „Wir wollen nicht, dass die Ereignisse von München instrumentalisiert werden. Das spaltet die Gesellschaft und wir stehen für eine freie Gesellschaft und gegen jede Form von Rassismus.“

Lichterkette durch die Esslinger Innenstadt

Anschließend bewegte sich der bunte Demonstrationszug mit vielen Lichtern, Kerzen und Lichterketten durch die Esslinger Innenstadt. Dort wurden es immer mehr Teilnehmer:innen, die mit vielen kreativen Bannern und Plakaten ihre Anliegen nach außen trugen. Auch der an diesem Tag gefeierte Valentinstag spiegelte sich in der Kreativität der Teilnehmenden wider.

Bei der Abschlusskundgebung im Maille-Park machte das Bündnis auf verschiedene wichtige Orte der Demokratie in Esslingen aufmerksam. So wurde dazu aufgerufen mit seinen Lichtern das Amtsgericht, das Kulturzentrum in der Dieselstraße und das kommunale Kino anzuleuchten, um sich daran zu erinnern, wie wichtig freie Orte der Demokratie sind, die das eigene Leben schützen und zu überparteilicher und kultureller Bildung beitragen.

Als letztes soll auch jeder sich selbst anleuchten. „Wir sind auch selbst ein Zeichen der Demokratie.“

Demokratie von einer breiten Gesellschaft getragen

Petra Gauch, Leiterin des Caritas-Zentrum in Esslingen, beteiligte sich im Organisationsteam der Demonstration. Sie zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Demonstration und der Abschlusskundgebung und war beeindruckt, dass trotz der Kälte so viele Menschen vor Ort waren. Mit der Teilnahme der Caritas wolle man deutlich machen, dass die Demonstration nicht nur aus einer linken Ecke komme, sondern „von der breiten Mitte der Gesellschaft organisiert und getragen wird“, so Gauch. Deshalb freue sie sich auch über die Teilnahme verschiedener kirchlicher Haupt- und Ehrenamtlicher aus dem Dekanat, aber auch von Caritas, Diakonie und Lebenshilfe.

Nach weiteren Musikeinlagen sowie dem von den „Omas gegen rechts“ angestimmten Lied „Wehrt euch, leistet Widerstand“ ging die Demonstration langsam zu Ende.

Stefanie Walter sorgte beim abschließenden Verteilen der Schokolade noch für viele glückliche Gesichter. Zurück blieb bei vielen das Gefühl, gemeinsam ein wichtiges Zeichen für Demokratie und Zusammenhalt in Esslingen gesetzt zu haben.

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