Tina Teufel pflückt eine Pusteblume und hält sie dem Jungen hin. Er soll die zu einer luftigen Kugel angeordneten Schirmchen wegblasen. „Puste, damit es ein schöner Tag wird“, sagt Tina Teufel. Der Junge holt Luft und bläst. Er war zuvor etwas bockig und wollte nicht mit, aber nun reiht er sich zu den anderen 23 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren ein, für die Teufel als Gruppenleiterin verantwortlich ist.
Die 24-Jährige gehört zum Team von Erzieherinnen und Erziehern des katholischen Kindergartens Maria Hilf in Bad Mergentheim. Dass sie Erzieherin wird, sei für sie „schon immer klar“ gewesen, wie Tina Teufel erklärt.
Singen vor der Theateraufführung
Der Kindergarten Maria Hilf besteht aus sechs Gruppen, vier Kindergartengruppen, einer Krippen- und einer Kleinkindgruppe. Für die Kindergartenkinder steht an diesem Tag nach Frühstück, Morgenkreis und freier Spielzeit nicht das reguläre Vormittagsprogramm an, sondern eine Theateraufführung, organisiert durch Eltern. Daher versammelt sich die Gruppe von Tina Teufel in Zweierreihen vor dem Kindergartengebäude im Quartier Maria Hilf.
Bevor es in das katholische Gemeindehaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite geht, beschäftigt Anna Fritzler die Kinder. „Die Hände können klatschen“, lässt sie die Drei- bis Sechsjährigen in die Hände klatschen, dann schnipsen und winken. Nachdem die Kinder auch noch einige Male ums Blumenbeet laufen durften, sitzen sie kurz darauf im Saal des Gemeindehauses. Das Theaterstück erzählt eine Geschichte über den kleinen Raben Socke und seine Freunde. Während der Vorstellung sorgen Tina Teufel sowie ihre Kollegen und Kolleginnen dafür, dass die Kinder ihre Aufmerksamkeit auf das Puppenspiel auf der Bühne richten. Und Tina Teufel passt auf, dass das Mädchen vor ihr ihre Kappe nicht verliert.