Die Pandemie hat Ibolya Acs und ihre Familie schwer getroffen. Coronainfektionen, Krankenhausaufenthalte, psychische Probleme – nichts schien an ihnen vorbeizugehen. Ibolya Acs hat zu dieser Zeit als Reinigungskraft im Krankenhaus gearbeitet. Sie kam mit der Arbeit gar nicht nach – kaum war ein Bett desinfiziert, kam der nächste Patient. Dazu die psychische Belastung, wenn sie erfuhr, dass wieder ein junger Mensch an Corona gestorben ist. „Irgendwann kommt der Punkt, wo man das nicht mehr aushält“, sagt Acs. Zweimal war sie selbst Patientin im Krankenhaus, hat am Ende 20 Kilo zugenommen.
Die Erlösung kam schließlich, als Acs auf den Rat ihrer Ernährungsberaterin gehört hat: Machen Sie etwas, was Sie entspannt. „Und das war Stricken“, sagt Acs. Zwei Jahre und Hunderte Strickmützen später sitzt Ibolya Acs in ihrer Wohnung in Filderstadt bei Stuttgart und wirkt ausgeglichen. Auf dem Wohnzimmertisch türmen sich kleine Strickmützen, in einer Box auf dem Sofa verstecken sich angefangene Projekte: Sterne, Herzen, Söckchen. Alles von Hand gemacht – und alles für den guten Zweck. „Wenn man im Stricken richtig drin ist, ist alles andere weg, man vergisst die Zeit“, sagt Acs. Ungefähr 200 Strickmützen hat Ibolya Acs schon an die Filderklinik gespendet. Dort halten sie die Köpfchen von Neugeborenen und Frühchen warm.