Im Tun dem Glauben eine konkrete Form geben

Bischof Fürst ehrt engagierte Katholiken mit der Martinusmedaille

Für vorbildliches Engagement in Kirche und Gesellschaft hat Bischof Gebhard Fürst am Sonntag (11. November) sieben Frauen und Männer aus der Diözese mit der Martinusmedaille ausgezeichnet. In seiner Laudatio im Rottenburger Bischofshaus bezeichnete er die Geehrten als Menschen, „die mit ihrem Leben dem Glauben eine konkrete Form geben“. 
„Ihr Tun wirkt in unser Martinsland hinein und zeigt, wie heute die Tradition des Heiligen von Tours lebendig ist“, sagte Bischof Fürst. Auf der Spur des Heiligen Martin hätten die Frauen und Männer ihre Zeit, ihre Mittel sowie ihre Liebe geteilt und so den „geringsten Schwestern und Brüdern“ gedient, ergänzte der Bischof. 
Seit 1976 wird die Martinusmedaille an Persönlichkeiten verliehen, die sich im Geist des heiligen Martin engagieren. 
In diesem Jahr wurden ausgezeichnet: 
Eberhard Bauer (85) aus Heilbronn-Sontheim hat sich in seiner Heimatgemeinde St. Martinus über 60 Jahre als Organist im Nebenberuf engagiert. Seit 1951 ist er Mitglied im Männerchor und hat ehrenamtlich den Chor des Frauenbundes in Sontheim geleitet. Über 20 Jahre lang brachte er seine Fähigkeiten im Kirchengemeinderat ein und war im Liturgieausschuss aktiv. Gemeinsam mit seiner Ehefrau koordinierte er mehr als 30 Jahre die ehrenamtliche Tätigkeit der Sontheimer Nachbarschaftshilfe. 
Monika Braun (69) aus Ravensburg wirkt auf vielfältige Weise in ihrer Heimatgemeinde Liebfrauen. Nicht nur im Kirchengemeinderat sondern auch in zahlreichen Ausschüssen gestaltetet sie das Gemeindeleben mit. Besonders am Herzen liegt ihr der Sozialausschuss der Seelsorgeeinheit, in dem sie tatkräftig mit anpackt und sich für arme und einsame Menschen einsetzt; beispielsweise bei der Initiative „Weihnachten anders“ oder „Einfach Essen“. Ihrem Engagement ist die Einrichtung von Orten zu verdanken, die Begegnung ermöglichen. Hierzu zählen die „Orte des Zuhörens“, der Arbeitskreis „Kirche in der Stadt“, der Begegnungsraum im Haus der katholischen Kirche oder das Projekt „Freiraum St. Jodok“. Ihr Verdienst ist auch die Gründung des ökumenischen Kleiderladens „Patchwork“, der seit 2005 über 90 Ehrenamtliche zusammenführt. 
Margit Gans (79) aus Calw-Heumaden engagiert sich seit vielen Jahrzehnten ehrenamtlich in den unterschiedlichsten Bereichen ihrer Kirchengemeinde St. Josef. Sie macht Geburtstagsbesuche bei Senioren und kümmert sich um kranke, alleinstehende und ältere Menschen. Seit 1972 bringt sie sich im Team des ökumenischen Seniorenkreises ein, wirkte beim Senioren-Mittagstisch „Kochtopf-Gucker“ mit und ist Mitglied und Ansprechpartnerin im Caritasausschuss. Der Stadtteil Heumaden und die dortige „Kirche am Ort“ verdankt ihr sehr viel. 
Konstantin Hummel (67) aus Baienfurt (Lkr. Ravensburg) ist seit mehr als 30 Jahren im Kirchengemeinderat von Mariä Himmelfahrt aktiv, seit über 20 Jahren als Zweiter Vorsitzender. Er hat in dieser Zeit nicht nur etliche Bauprojekte organisiert, sondern durch kluge Einbindung der ganzen Gemeinde und vorbildhafte Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde die Basis gelegt für ein zukunftsfähiges Zusammenleben in einer lebendigen Gemeinde. Bei zahlreichen Festen packte er tatkräftig mit an und sorgt bis heute umfassend und beispielhaft dafür, dass die örtliche Sternsingeraktion jedes Jahr wieder ein Erfolg wird. 
Dr. Radegunde Menschick-Pfau (76) aus Tübingen-Hirschau setzt sich seit vielen Jahren für Gemeinschaft und generationenübergreifende Zusammengehörigkeit ein. Seit 1993 in der Kirchengemeinde St. Ägidius in Hirschau, ebenso wie zuvor an ihrem früheren Wohnort Rottenburg-Kiebingen. Dort engagierte sie sich im Frauenbund, im Liederkranz-Kirchenchor sowie für Kinder- und Familiengottesdienste. Sie brachte sich beim Martinszug, in Ehevorbereitungskursen und im Kirchengemeinderat ein. Auch in Hirschau lagen ihr die Kindergottesdienste am Herzen, sie machte das Pfarrhaus zu einem offenen Ort und leistete wichtige Dienste für den Blumenschmuck, die Blumenteppiche und Erntedankaltäre. Sie machte Theologie anschaulich und begeisterte ihr Umfeld zum Mitwirken. Darüber hinaus ist ihr die Integration von Flüchtlingen ein wichtiges Anliegen, sie engagiert sich in der Integrationsgruppe des Vereins „Unser Hirschau“. 
Petra Reichelt (64) aus Stuttgart ist seit über vierzig Jahren für ihre Kirchengemeinde St. Georg im Stuttgarter Norden im Einsatz und machte sich vor allem für soziale Belange stark: Sie gründete den Arbeitskreis Soziales, aus dem sich die organisierte Nachbarschaftshilfe und der Tauschring „Nord-Pool“ entwickelten. In der Gruppe „50plus“ sorgte sie für ein vielseitiges und geselliges Jahresprogramm. Als Kirchengemeinderätin übernahm sie den Ausschuss für Geselligkeit und Freizeit sowie den Ausschuss für Senioren. In Kooperation mit dem Caritasverband für Stuttgart war sie verantwortlich für die Entwicklung des Projekts „PragA“, einer Second-Hand-Boutique, die von ehrenamtlichen Helfern unterstützt wird und Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose anbietet. 
Karl-Heinz Schoch (70) aus Warthausen (Lkr. Biberach) ist seit Jahrzehnten in der kirchlichen Sozialarbeit engagiert. Aktiv wirkte er am Aufbau der Gruppen der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) in Warthausen und Biberach mit. Zwischen 1973 und 1976 war er in der Diözesanleitung der CAJ im Einsatz. Als Hauptschullehrer lagen im seine Schüler und Kollegen stets am Herzen – dies führte ihn in den Personalrat und in die Gewerkschaft „Erziehung und Wissenschaft“ (GEW). Später trat er der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) bei und setzte sich als Personalratsvorsitzender der GEW für die Belange von Menschen mit und ohne Arbeit ein. In Biberach baute er zusammen mit zahlreichen Ehrenamtlichen eine Beratungsstelle für Arbeitslose auf. Dabei hatte er immer auch die Vernetzung mit der Politik im Blick. Er wirkte darüber hinaus regelmäßig bei den Adventsfeiern der KAB für Obdachlose und Langzeitarbeitslose mit.

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