Was brauche ich in Thailand? Was packe ich ein und was lasse ich da? Vor diesen Fragen stand Annika Folz schon einmal vor einem Jahr. Nach ihrem Abitur am Tettnanger Montfort-Gymnasium plante die heute 19-Jährige einen Freiwilligendienst im „Fountain of Life Women`s Center“, einem Frauenhaus in Pattaya. Kurz vor der Abreise stieg die Zahl der Coronainfektionen in dem südostasiatischen Königreich jedoch stark an. „Sie konnten es nicht verantworten, dass wir ausreisen dürfen“, erfuhr die Laimnauerin vom Weltkirchlichen Friedensdienst der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der den Einsatz koordinierte.
Dabei hatte sich Annika Folz schon so auf die neuen Erfahrungen fern der Heimat gefreut. „Ich wusste, dass ich nach dem Abi ins Ausland will“, erklärt sie. Zwei Nachbarn hätten begeistert von ihren Erlebnissen berichtet und verwiesen sie an den diözesanen Weltkirchlichen Friedensdienst, bei dem der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und die Hauptabteilung Weltkirche zusammenarbeiten. Sie bewarb sich und erhielt die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Darin schilderte die damalige Kursstufenschülerin ihre Motivation und ihr Interesse an asiatischer Kultur. Es klappte mit dem Einsatzort in Thailand.
Ein Jahr spontan anders überbrückt
Ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Volleyballtrainerin beim TSV Neukirch und als Ministrantin in der Kirchengemeinde St. Peter und Paul hatte die Teenagerin bereits aufgegeben. Da kam die Absage. „Ich habe dann ganz spontan ein FSJ in einem SOS-Kinderdorf gemacht in der Nähe von München am Ammersee“, verrät die engagierte junge Frau. Im Frühjahr und Sommer dieses Jahres besuchte sie eine Freundin in der albanischen Hauptstadt Tirana und reiste einen Monat lang auf den Kanaren von Insel zu Insel, als dies wieder möglich war.