Dieses Wochenende beginnt die neue Pilgersaison in der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit einem breiten Jahresprogramm. Neben dem besonderen Höhepunkt der Großen Diözesanwallfahrt mit Bischof Dr. Gebhard Fürst Ende Mai, startet ab sofort das Format "Immer wieder samstags - unterwegs auf dem Martinusweg". Von April bis Oktober werden dabei über 30 Veranstaltungen in der ganzen Diözese und im benachbarten Bayern angeboten.
Pilgern ohne Anmeldung
An 16 Terminen wird beispielsweise zum Samstagspilgern auf dem europäischen Martinusweg „Via Sancti Martini“ in Baden-Württemberg eingeladen. Eine Besonderheit: „Wer mitpilgern möchte, der benötigt keine Anmeldung“, sagt der Pilgerbeauftragte im Dekanat Rottenburg, Rolf Seeger. „Es kommen Menschen, die sich einfach angesprochen fühlen - sei es vom Thema oder der Strecke. Es ist ein offenes Angebot ohne Anmeldetermin, damit die Menschen spontan entscheiden können.“
Für Radpilger gibt es zudem verschiedene Strecken in Heilbronn und im Allgäu, um den Martinusweg einmal ganz anders zu erfahren. Die meisten Etappen sind als Halb- oder Tagesetappen gestaltet.
Rolf Seeger wird das Samstagspilgern begleiten. Er freut sich bereits auf viele neue Begegnungen: „Es ist ein gegenseitiges Beschenken durch Gespräche und die Gemeinschaft, indem man etwas gemeinsam erlebt und indem was die Natur und die Kirche für einen bereithält.“
Auf den Spuren des Heiligen Martin
Beim Pilgern auf dem Martinusweg könne man sich auf Spurensuche begeben: nach Spuren des Heiligen Martin, aber auch nach Spuren Gottes in unserem Leben. „Man soll ins Gespräch kommen und sich vom Leben und Verhalten des Heiligen Martin inspirieren lassen und vielleicht auf das eigene Leben übertragen. Man kann auf dem Sommerpilgerweg seine Sorgen und Hoffnungen, die man mit sich rumträgt, miteinander austauschen, um wieder gestärkt nach Hause zu gehen“, erläutert Seeger.
Der deutsche Martinusweg ist seit 2014 als Kulturweg des Europarates anerkannt. Laut dem Geschäftsführer der St. Martinusgemeinschaft, Achim Wicker, hat der Weg, der nach dem Namenspatron der Diözese benannt wurde, eine besondere Bedeutung: „Der Martinusweg in der Diözese bildet quasi das Herzstück dieses europäischen Pilgerweges. In der Diözese verbindet der Weg vor allem Kirchen, die Martin von Tours geweiht sind. Der besondere Schatz des Weges aber sind die vielen Haupt- und Ehrenamtlichen, die diesen Weg jedes Jahr immer wieder neu mit vielen tollen Angeboten beleben und so die Botschaft von St. Martin weitertragen.“
Zusatzangebot zum Pilgern
Neben dem Samstagspilgern wird unter dem Motto „Pilgern und teilen“ an zwei Pilgertagen für ein Förderprojekt von Bischof Janos Szekely aus Szombathely, dem Geburtsort von Sankt Martin in Ungarn Geld gesammelt. Das Projekt unterstützt die Bildung von Sinti- und Roma-Kindern. Zusätzlich gibt es zwei Angebote mit dem Namen „Pilgern für alle - barrierefrei, leicht, mutmachend“, dass sich an Menschen richtet, die nur sehr kurze Strecken pilgern können oder wollen.