Spannend war es für Neulinge im Kirchengemeinderat (KGR) schon immer. Auf der einen Seite viele kreative Ideen im Kopf, auf der anderen Seite die geregelten Sitzungsabläufe und Strukturen, die die "alten Hasen" bereits kannten. Maria Wiedergrün (32) startete 2020 im Gremium von Winterstettendorf im Dekanat Biberach. Der Wahltermin am 22. März zu Beginn des ersten Corona-Lockdowns machte eine reine Briefwahl notwendig und verzögerte die Auszählung. Im Interview spricht die Neueinsteigerin über die Herausforderungen und Chancen ihres ersten KGR-Jahres.
Frau Wiedergrün, wie kamen Sie dazu, letztes Jahr erstmals für den KGR zu kandidieren?
Ich hatte mir schon überlegt, dass ich mich nach dem Studium und den ersten Orientierungsjahren im Job nun auch gerne wieder mehr ehrenamtlich engagieren möchte. In meiner Jugend war ich bei der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) aktiv und während des Studiums in Tübingen in der Katholischen Hochschulgemeinde und im Theologischen Mentorat. Nachdem ich dann von damaligen Kirchengemeinderätinnen und -räten angesprochen wurde, ob ich mir eine Kandidatur vorstellen könne, habe ich mich recht schnell dazu entschieden.
Hatten Sie sich Schwerpunkte für die Arbeit im KGR vorgenommen?
Mir ist es wichtig die Sicht der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Kirchengemeinde in den Blick zu nehmen. Ich würde gerne alternative Angebote zum sonntäglichen Gottesdienst schaffen und Erfahrungsorte ermöglichen. Der persönliche Glaube, das Gottesbild und die eigene Spiritualität sollen sich dadurch entwickeln und festigen können.