Tod und Trauer

In der Trauer Hoffnung sehen

„hoffnungsvoll und seelenschwer“: Mit der vom Bundesverband für Trauerbegleitung konzipierten Ausstellung wollen (von links) Ina Berg (sozialdienstliche Begleitung Klosterhospiz), Ingrid Beck (Trauerbegleiterin BVT, Landpastoral Schönenberg) und Susanne Lutz (Hospizleitung Franziskanerinnen) trauernden Menschen Wertschätzung zeigen, Anstöße geben und ein konkretes Unterstützungsangebot machen. Foto: Holger Schimkat

Menschen trauern unterschiedlich. In der Ausstellung „hoffnungsvoll und seelenschwer“ machen Betroffene ihre Gefühle und Ressourcen sichtbar.

Einen geliebten Menschen zu verlieren, das wirft einen nicht selten aus der Bahn. Die Welt „ver-rückt“, alles fühlt sich anders an. Menschen trauern ganz unterschiedlich. Und es gibt verschiedene Ansätze der Trauerbewältigung. In der Ausstellung „hoffnungsvoll und seelenschwer“ kommen Trauernde zu Wort, die für sich eine Methode entdeckt haben, aus dem Tief der Verzweiflung wieder heraus zu kommen. Die 20 Aufsteller sind vom 2. bis 17. November im Tagungshaus Schönenberg zu sehen. Bis jetzt wurden sie zwei Wochen lang im Kloster der Franziskanerinnen Schwäbisch Gmünd gezeigt.

Manche Trauernde sagen: „Ich möchte darüber reden können“, manche wiederum: „Ich möchte das nicht immer und immer wieder erzählen müssen.“ Dass Trauer sehr individuell ist, das wissen die Initiatorinnen Ingrid Beck (Landpastoral Schönenberg), Susanne Lutz, Ina Berg (Klosterhospiz Schwäbisch Gmünd) und Barbara Sittler (ambulanter ökumenische Hospizdienst Ellwangen).

Was aber alle Menschen, die in Trauer leben, gemeinsam haben, das ist der Wunsch nach Akzeptanz, nach Wertschätzung und nach einem aktiven Angebot. „Es genügt nicht zu sagen: 'Melde dich, wenn es dir schlecht geht‘“, weiß Barbara Sittler aus Erfahrung. Trauernde brauchen eine konkrete Ansage.

Dieser Tipp ist einer von vielen. Und nicht selten stellt man sich selbst die Frage, wie man mit einem trauernden Menschen umgehen soll. „In den Aufstellern, die vom Bundesverband für Trauerbegleitung konzipiert wurden, kommen Menschen zu Wort und machen ihre Gefühle und Ressourcen in der Trauer sichtbar“, beschreibt Ingrid Beck. Die Besucherinnen und Besucher erhalten im Idealfall eine Idee, selbst in der Trauerarbeit weiterzukommen. Aber auch Angehörige können sich in den Aufstellern inspirieren lassen, eine gute Begleitung für Trauernde zu sein. Wichtig ist den Initiatorinnen, dass die Ausstellung von einem Gesprächsangebot begleitet wird, sagt Susanne Lutz; in Ellwangen soll das von Montag bis Freitag, jeweils von 16 bis 18 Uhr der Fall sein.

Flankierend zur Ellwanger Präsentation ist am 13. November um 19 Uhr ein Bibliologabend geplant. Vom 7. bis 8. November laden Ingrid Beck und Wolfgang Müller zu den „Oasentagen für Trauernde“ ein. „Die Oasentage sind wie Auftank-Tage in dürren Zeiten. Dort kann man in den Austausch kommen mit anderen und Anregungen finden für den persönlichen Trauerweg“, erklärt Ingrid Beck.

„Hoffnungsvoll und seelenschwer“ – so kann sich Trauer äußern. In die Situation kommt jede und jeder von uns früher oder später. Gut zu wissen, dass es Methoden gibt. Gut zu wissen, dass man nicht alleine ist. Und gut zu wissen: die Hoffnung trägt uns weiter.

„hoffnungsvoll und seelenschwer“

Die Ausstellung wird in Ellwangen am 2. November um 17 Uhr eröffnet; sie ist bis 17. November im Tagungshaus Schönenberg zu sehen: Mo-Sa von 9 bis 17 Uhr, So von 9 bis 15 Uhr. Info und Anmeldung zu den Workshop-Angeboten bei Ingrid Beck, Telefon (07961) 924917012, ingrid.beck@drs.de

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