Für Familien mit lebensverkürzt erkrankten oder sterbenden Kindern und Jugendlichen gibt es eine Reihe von bewährten und neuen Unterstützungsangeboten. Neben der Begleitung der kranken Kinder geht es immer auch um Geschwister sowie das gesamte Familiensystem. Im vergangenen Jahr begleiteten die Malteser in Baden-Württemberg rund 250 schwer erkrankte Kinder und Jugendliche, dazu mehr als 1.200 Angehörige.
Die Malteser sind persönlich und digital erreichbar, um Fragen von jungen Menschen rund um Krankheit, Sterben, Tod und Trauer zu beantworten und sie im Alltag zu unterstützen. So beraten und unterstützen die haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte die Familien und geben vielfältige Hilfestellungen.
Die regelmäßigen Besuche bei den Familien bieten Raum für Gespräche mit einzelnen Familienmitgliedern und entlasten diejenigen, die für das kranke Kind in der Familie sorgen. Geschwisterkinder können mit den Begleitenden auch eigene Unternehmungen starten. Immer mehr junge Begleitende unter 30 Jahre stehen dafür zur Verfügung.
Individuelle Trauerberatung
Junge Menschen befinden sich, wenn sie um verstorbene Geschwisterkinder oder Elternteile trauern, häufig in einer Lebens- und Sinnkrise. Oft sind Sterben, Tod und Trauer Tabu-Themen und für die Kinder und Jugendlichen entstehen daraus noch mehr Schwierigkeiten, mit der ohnehin bedrückenden Situation zu leben. Die Malteser geben ihnen die Möglichkeit, offen zu reden und mit ihren Fragen nicht allein zu sein und besser klar zu kommen.
Kinder und Jugendliche wie auch Erwachsene können sich auf www.via-trauerbegleitung.de digital und anonym über Trauer informieren oder per E-Mail individuell beraten lassen. In offenen und geschlossenen Trauergruppen können Kinder und Jugendliche mit Gleichaltrigen über ihre Erfahrungen und Gefühle sprechen.
Rund 350 Kinder und Jugendliche nutzten die Angebote der Malteser mit Einzeltrauerbegleitungen und Trauergruppen im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg.
Krankenkassen erweitern den Kreis der Berechtigten
Die Malteser weisen außerdem darauf hin, dass die gesetzlichen Krankenkassen mehr Familien mit schwer erkrankten Kindern eine hospizliche Begleitung ermöglichen. Jegliche lebensverkürzende Erkrankung eines Kindes wird nun berücksichtigt. Diese Änderungen sind zum Jahresanfang in Kraft getreten.
Die Malteser bieten in den folgenden Landkreisen Kinder- und Jugendhospizdienste an: Bodensee, Breisgau-Hochschwarzwald, Calw, Emmendingen, Esslingen, Freudenstadt, Göppingen, Heilbronn, Lörrach-Hochrhein, Main-Tauber, Waldshut, Ostalb, Ravensburg, Rottweil, Sigmaringen, Stuttgart. Ein weiterer Kinder- und Jugendhospizdienst wird in diesem Jahr in Tuttlingen eröffnet werden.
Die Angebote der Kinder- und Jugendhospizdienste sind für alle betroffenen Familien kostenlos und werden vorwiegend aus Spenden finanziert.
Kinder- und Jugendhospiztag am 10. Februar
Im Bodenseekreis verkaufen Bäckereien an diesem Tag grüne Berliner zugunsten des ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes AMALIE. Der Kinder- und Jugendhospizdienst in Heilbronn lädt zu einer Aufführung des Theaterstücks "Der kleine Prinz" ein.
In Stuttgart lädt der Kinder- und Jugendhospizdienst zu einer Infoveranstaltung ins Haus der katholischen Kirche ein; dort können Handabdrücke auf einem Stofftuch hinterlassen und Trostpüppchen gegen eine Spende erworben werden. Auch in Freiburg und in den Kreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen gibt es Aktionen.