Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das Ergebnis einen leichten Spendenrückgang. Für Caritasdirektor Oliver Merkelbach zeigt das Spendenergebnis, „wie verbunden die Menschen in Württemberg mit den Menschen weltweit sind. Millionen von Kindern, Frauen und Männern sind auf diese humanitäre Hilfe angewiesen.“
Die Spenderinnen und Spender aus ganz Württemberg haben Hilfsprojekte in Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika unterstützt. Eine besonders hohe Spendensumme kam dabei der allgemeinen Not- und Katastrophenhilfe sowie dem Wiederaufbau in Mosambik nach dem Wirbelsturm Idai zugute. Damit verzeichnet Rottenburg-Stuttgart unter den 27 deutschen Bistümern den vierthöchsten Spendeneingang für die internationale Arbeit.
Aktuell bestimmt die Pandemie die internationale Hilfe: Aus dem Corona-Hilfefonds von Caritas international sind bislang 600.000 Menschen weltweit unterstützt worden. Die Hilfsprojekte reichen von der medizinischen Ausstattung von Gesundheitsstationen bis hin zu Lebensmittelverteilungen für Tagelöhner, denen durch den Lockdown ihre Einkünfte weggebrochen sind.
Das Hilfswerk der deutschen Caritas stellt sich darauf ein, dass insbesondere aufgrund der indirekten Folgen der Pandemie diese Hilfe noch lange fortgeführt werden muss. „Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen von Corona werden uns weltweit wie ein langer Schatten verfolgen, selbst wenn die gesundheitlichen Folgen irgendwann kontrollierbar sein sollten. Hunderte Millionen Menschen werden in die Armut abrutschen und Hunger leiden“, warnt Oliver Müller, Leiter von Caritas international.
Große Sorge bereiten Caritas international die massiven Einschränkungen bezüglich der eigenen Handlungsmöglichkeiten als Hilfswerk: „Die Zahl der jährlich getöteten Helfer hat sich seit den 1990er-Jahren verdreifacht, und die Politisierung von Humanitärer Hilfe nimmt zu. Humanitäre Hilfe wird aber auch immer häufiger gesellschaftlich in Frage gestellt, teilweise gar kriminalisiert. Diese Entwicklung bereitet uns große Sorgen“, so Oliver Müller, Leiter von Caritas international.