Sanierung

Innensanierung der Basilika beginnt

Die zwei jungen Männer stehen neben dem Lastenaufzug in der teilweise eingerüsteten Barockbasilika. Sie tragen einen Helm und grinsen in die Kamera.

Moreno Woitow und Paus Lal von der Lindner Gerüstbau GmbH arbeiten in der Weingartener Basilika - Foto: Tina Kiechle

Feuchtigkeit und Schädlingsbefall machen nach knapp 70 Jahren eine umfassende Renovierung der imposanten Barockkirche notwendig.

Ein letzter Blick - unter diesem Titel veröffentlichte die Kirchengemeinde St. Martin in Weingarten an Pfingsten auf ihrer Webseite ein Foto. Es zeigt den lichtdurchfluteten Innenraum der Basilika auf dem Martinsberg, den die Besucherinnen und Besuchern zumindest die nächsten sechs Jahre nicht mehr so zu sehen bekommen.

Kirche bleibt weiterhin nutzbar

Grund ist die Sanierung von Kirchenschiff, Dachstuhl und Innenwänden. Nachdem die Türme, die Kuppel und die steinerne Westfassade bereits in den vergangenen 20 Jahren ertüchtigt wurden, sind nun neben dem Inneren auch die verputzten Außenwände dran. Die jetzigen Maßnahmen sind in vier Bauabschnitte gegliedert, so dass die Basilika weiterhin für Gottesdienste genutzt werden kann.

Moreno Woitow und Paus Lal arbeiten bei der Lindner Gerüstbau GmbH. Sie arbeiteten sich in den letzten Tagen mit ihren Kollegen in die luftigen Höhen der größten Barockkirche nördlich der Alpen vor. Das Gestänge dient jedoch nur vorübergehend als Stütze, bis die Arbeitsplattformen unter dem Gewölbe aufgebaut sind. Bis diese stehen, ist die Basilika in den kommenden zwei Wochen nur zum Sonntagsgottesdienst geöffnet.

Bedeutende Kunstwerke erhalten

Bei der letzten umfangreichen Innenrenovierung 1954 entfernten die Handwerker den historischen Putz großflächig und ersetzten ihn. Daher halten sich Risse und Putzablösungen an trockenen Stellen in Grenzen. Feuchtigkeit und Holzschädlingsbefall im Dachraum führten jedoch zu ernsthaften Schäden. In Teilbereichen der Malereien lassen sich Schimmel- bzw. Sporflecken erkennen. So stehen Reinigung, Reparatur und Konservierung an sowie die Erneuerung der Technik, besonders in Sachen Brandschutz.

Bauherr der Sanierung, für die Kosten von 14,4 Millionen Euro veranschlagt sind, ist das Land Baden-Württemberg, vertreten durch den Landesbetrieb Vermögen und Bau in Ravensburg. Die Basilika, auch das Schwäbische St. Peter genannt, wurde von 1715 bis 1724 nach Plänen Johann Jakob Herkommer und Franz II. Beer von Bleichten erbaut. Den filigranen Stuck im Innenraum fertigte Franz Xaver Schmuzer, die Fresken malte Cosmas Damian Asam vor 300 Jahren.

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