Die Temperaturen waren auch in der Nikolai-Kirche nicht viel geringer als vor der Kirchentür. Trotzdem machten sich an die 50 Personen auf den Weg in die Citykirche Reutlingen. Der Anlass war ein besonderer: Sieben Absolventinnen und ein Absolvent des Fortbildungskurses „einfach gemeinsam“ wurden für ihren Dienst in Gottesdienst und Seelsorge gesegnet. Zum zweiten Mal wurde dieser innovative Fortbildungskurs angeboten, bei dem Mitarbeitende aus der Pflege und der Betreuung eine zusätzliche Qualifikation in geistlichen Angeboten bekommen.
„Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.“ So lautete der Bibelvers, der schon über dem ersten Modul der Ausbildung stand und nun beim krönenden Abschluss zum Leitmotiv wurde. Im ersten Teil des Abends schaute die ökumenische Kursleitung zurück auf den Fortbildungsweg. In vier Modulen, die unter anderem im Kloster Heiligkreuztal stattfanden, wurden die Teilnehmenden darin geschult, Andachten für ihre jeweilige Zielgruppe vorzubereiten und zu feiern. Übungen in der Gesprächsseelsorge gehörten auch zu den Inhalten des Kurses. Im Anschluss an die Präsentation des Fortbildungswegs setzte die Gruppe ihre Lernerfahrung durch das Wortspiel „einsam?“ – „GEMeinsam!“ in Szene.
Für den weiteren Weg schlossen sich Grußworte an. "Engel sein." So gab Dekan Keinath seine Grußworte den Kursteilnehmenden weiter. In den Einrichtungen, in denen sie tätig sind, arbeiteten sie als Betreuungskraft oder Mitarbeiterin im Sozialdienst. Dass sie jetzt auch das geistliche Leben im Haus mitgestalten, sei ein Segen. Ralf Egenolf-Stohr, Regionalleiter der Keppler-Stiftung sprach für die Trägerseite. Er wolle dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen in den Häusern stimmen, sodass die Arbeit der Mitarbeitenden mit ihren neuen Aufgaben gelingen kann. Zuletzt gab Klaus Dieterle, Beauftragter für die Altenheim-Seelsorge der evangelischen Landeskirche, den Absolventinnen und dem Absolventen ein Salböl mit auf ihren Weg.
Im zweiten Teil des Abends wurden alle Teilnehmenden des Kurses einzeln gesegnet. Für ihre neue Aufgabe bekamen sie eine blaue Stola, mit der sie sich in ihren Einrichtungen zu erkennen geben, dass sie nun als geistliche Ansprechperson im Dienst sind. Außerdem wurde ihnen eine Basisbibel überreicht. Die neuen Mitarbeitenden in Gottesdienst und Seelsorge arbeiten in der bruderhausDiakonie in Reutlingen und in Bad Urach in der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen, in Ravensburg in der Sozialpsychiatrie, in Gönningen und im Markwasen im Seniorenzentrum, in der Reutlinger Altenhilfe am Georgenberg, in Eningen im Seniorenzentrum St. Elisabeth. Bei einem Imbiss klang der Abend aus.