Bischof

Die Insignien des Bischofs

Bischofstab, Brustkreuz, Ring und Mitra liegen auf einem Tisch.

Die Insignien von Bischof Dr. Klaus Krämer am Tag seiner Weihe. Foto: DRS / Annika Werner

Insignien sind Zeichen der Würde und Vollmacht. Mehr zur Bedeutung der Insignien von Bischof Dr. Klaus Krämer und wie sie hergestellt wurden.

Brustkreuz, der Bischofsring, der Hirtenstab und die Mitra – bischöfliche Insignien machen das Amt ihres Träger nach außen hin sichtbar. Der Begriff Insignie kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Auszeichnung“ – seit Jahrhunderten erhält sie jeder Bischof zu Beginn seiner Amtszeit.

Zeitweise gab es immer prunk­vol­le­re Bei­spie­le von Insignien. Brustkreuze beispielsweise waren ins­be­son­de­re im Barock prunkvoll gestal­tet und oft mit wert­vol­len Edel­stei­nen besetzt. Seit dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil ist eine Rück­kehr zu schlich­te­ren, filigraneren For­men erkenn­bar. So auch die Insignien von Bischof Dr. Klaus Krämer.

Die Amtsinsignien Ring, Kreuz und Stab von Bischof Dr. Klaus Krämer hat Gold- und Silberschmiedemeisterin Doris Raymann-Nowak entworfen und gestaltet. Unterstützung bekam sie dabei von Diether Raymann, Gebhard Klarer und Edwin Lorenz. Vor 24 Jahren hatte sie bereits die Insignien für Bischof emeritus Dr. Gebhard Fürst gestaltet.

Ring und Brustkreuz

Der Bischofsring steht, ähnlich wie der Ehering, für Treue und Verbundenheit des Bischofs mit seiner Diözese. Früher hatte er auch die Funktion eines Amts- und Siegelzeichens. Bei der Weihe wird er dem Bischof an den Ring­fin­ger der rech­ten Hand gesteckt.

Das Brustkreuz ist bischöfliches Zeichen der Zugehörigkeit zu Christus. Es wird an einer Kor­del oder einer Ket­te um den Hals getra­gen. Her­vor­ge­gan­gen ist das Brust­kreuz aus dem anti­ken Brauch, Medail­len oder Kap­seln mit dem Zei­chen des Kreu­zes oder mit Reli­qui­en zu bele­gen.

Raymann-Nowaks Inspiration für die Gestaltung des Rings und des Kreuzes war ein Zitat von Pius XI: „Auch die abgetrennten Bruchstücke eines goldhaltigen Felsens enthalten das kostbare Metall.“ Für den Ring und das Kreuz verband sie verschiedene Erze miteinander. Außerdem verwendete sie ein Silberblech, das sie mit Goldstaub in der mittelalterlichen Technik der Reaktionslötung bearbeitete. Nun bildet es auf beiden Gegenständen den Grund für ein zartes Kreuz aus Feingold. Auch die Spuren des Goldes auf dem Grund bestehen aus diesem Material.

Der Ring sei zuerst fertig gewesen, so die Goldschmiedin: „Da er Herrn Dr. Krämer gefiel, wusste ich, dass es mit dem Kreuz in der gleichen Art weitergehen kann.“  

Stab

Der Bischofsstab besteht aus Krümme, Schaft und einer abgestumpften Spitze. Der Bischof soll Gemeinschaft stiften, sein Amt aufrecht und geradlinig ausführen. Er trägt den Stab beim lit­ur­gi­schen Ein- und Aus­zug, beim Vor­tra­gen des Evan­ge­li­ums, bis­wei­len bei der Pre­digt und zum abschlie­ßen­den Segen. Die Gestal­tung ist inspi­riert von der Grund­form des Hirtenstabes.

„Vor 24 Jahren hatten wir die Amtsinsignien für Dr. Gebhard Fürst angefertigt“, so Raymann-Nowak. Die Modelle von damals seien noch vorhanden gewesen und eines davon konnte umgestaltet werden. „Dieses Modell, sehr einfach und zierlich, hat Herrn Dr. Krämer gefallen – nach diesem Vorbild habe ich die Krümme aus Silber gestaltet.“ Diese wurde aus zwei Hälften getrieben, was bei einer freien Form eine anspruchsvolle Aufgabe sei. Die grob gefeilte Oberfläche lässt die vielen Hammerschläge, die zur Gestaltung der Form nötig waren, noch erkennen.

Der Stab selbst ist aus dreißig Jahre abgelagerten Ebenholz. Der beauftragte Drechslermeister arbeite nicht mehr mit neuen Tropenhölzern, erklärt Raymann-Nowak. Die Verbindung aus Ebenholz und einer silbernen, gehämmerten Krümme sei harmonisch, fährt sie fort: „Sie zeigt, wie perfekt sich auch hier die unterschiedlichen Materialien ergänzen.“

In der Werkstatt

Mitra

Die Mitra ist eine liturgische Kopfbedeckung eines Bischofs (oder eines Abts), die ihn als solchen im Gottesdienst kennzeichnet. Die kegelförmige Haube mit rückwärts herabhängenden Bändern wird gewöhnlich auf das Scheitelkäppchen gesetzt.
Der Bischof trägt die Mitra im Gottesdienst beim Einzug, wenn er sitzt, wenn er die Predigt hält, bei sakramentalen Handlungen, wenn er die Gesten dazu vollzieht und wenn er an Prozessionen teilnimmt – außer bei eucharistischen Prozessionen. Er trägt sie nicht beim Gebet und beim Evangelium und vor dem eucharistischen Sakrament.

Die Mitra von Bischof Krämer wurde von Schwester Carina vom Kloster Sießen hergestellt. Sie hat auch die Bischofswappen gestickt.

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