Inklusion

Jeder Mensch ist anders und anders ist normal!

Bei den Dreharbeiten zum Inkluencer Song im Innenhof des Liebenauer Landlebens. Foto: Stiftung Liebenau

Anhören anschauen und mitsingen: Das inklusive Musikprojekt „WIR – Die Inkluencer“ der Stiftung Liebenau hat einen Song veröffentlicht.

Der Musiker Benny Spähn, die Brass-Band Fättes Blech, die Brassband Rosenharz sowie 15 Menschen mit Behinderungen der Stiftung Liebenau haben gemeinsam einen inklusiven Song und ein Musikvideo aufgenommen. Herausgekommen ist ein echter Ohrwurm: Das Lied „WIR – Die Inkluencer“.

Künstliche Nebelschwaden steigen auf, Blasmusik dröhnt durch den Innenhof, Menschen in bunten T-Shirts mit der Aufschrift Inkluencer wiegen sich auf der Bühne mit der Musik, Kameras fahren umher, auch ein mobiles Tonstudio ist dabei: das waren die Dreharbeiten zum Song und der krönende Abschluss dieses inklusiven musikalischen Projekts, das durch Aktion Mensch gefördert wurde.

Gemeinsam von Anfang an

Zunächst wurde aber während eines zweitägigen Workshops gesammelt, was den Menschen mit Einschränkungen gefällt, was sie stört, worüber sie sich freuen oder ärgern. Benny Spähn hat daraus einen eingängigen Liedtext gemacht, die Musik dazu wurde von Andreas Joos von Fättes Blech für die Blasmusik angepasst. Jens Haug, Inklusionsreporter auf der Landesgartenschau in Überlingen, war begeistert: „Benny hat uns sofort verstanden und uns ernst genommen. Was er daraus gemacht hat ist echt spitze!“ Erika Neff ergänzt „Jeder hat etwas gesagt und daraus wurde dann ein WIR.“

Inklusives Malen auf der Landesgartenschau

Das WIR wurde auch auf der Inklusiven Landesgartenschau großgeschrieben, als die Inkluencer zusammen mit Gästen gemeinsam ein Banner für das Musik-Video malten. Auch hier steht in großen Lettern „Ich. Du. Er. Sie. WIR“. Der Entwurf stammt von dem Grafiker Andreas Sisic, er unterstützte auch vor Ort die aktiv Malenden. Rolf Seidel, der als inklusiver Gästeführer in Überlingen tätig ist, hätte sich gefreut, wenn noch mehr mitgemacht hätten, aber „wahrscheinlich haben sich viele einfach nicht getraut den Pinsel zu schwingen. Dabei hat es so viel Spaß gemacht!“

Großer Auftritt

„Ich war in der Nacht davor so aufgeregt, dass ich kaum geschlafen habe“, gibt Marion Hertnagel unumwunden zu. „Echt singen ist viel besser als nur Playback!“ Erika Neff war erstaunt, dass „sogar eine Maskenbildnerin dabei war, wir wurden alle geschminkt und gepudert vor unserem großen Auftritt.“ Das spannendste für alle Mitwirkende war aber, dass eine echte Band und die ganze Technik vor Ort waren. Alexander Duttenhöfer fand die Effekte und den Nebel besonders beeindruckend, auch „wenn ich mich am Anfang fast erschreckt habe“.

Bereichernde Erfahrungen

Als nach 5 Stunden das 4-minütige Video im Kasten war, waren sich alle einig: es war anstrengend, aber die neuen Erfahrungen waren für alle Beteiligten bereichernd. Julian Hutter hat anschließend den Gesang und die Musik von Fättes Blech zusammengeschnitten und eingespielt. Dabei wurde das Video teilweise mit Gebärdensprache ergänzt, ist bei YouTube untertitelt und somit selbstverständlich barrierefrei. Nils Pasternak von der Stiftung Liebenau, Leiter des Projekts Inklusive Landesgartenschau Überlingen, ist mit dem Ergebnis hochzufrieden: „So viele Leute waren aktiv eingebunden und jeder hat auf seine Art mitgemacht – und das alles unter Berücksichtigung der strengen Corona Richtlinien.“ Jetzt heißt es einfach anhören, anschauen, mitsingen und eine Menge Spaß haben. Das Video ist auf verschiedenen Streaming Diensten wie Spotify und YouTube abzurufen oder unter www.stiftung-liebenau.de

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