Wie das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) mitteilt, ist es den Beamten gelungen, das kostbare Stück aus der Ausstattung der ehemaligen Klosterkirche wiederzufinden. LKA-Vizepräsident Andreas Renner hat die Johannesfigur an Michael Hörrmann, den Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, übergeben.
„Kloster Schöntal und seine Klosterkirche sind als Ensemble mit der reichen Ausstattung aus mehreren Jahrhunderten ein besonderer Schatz", erklärt Hörrmann. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg sind für die konservatorische Betreuung des ehemaligen Klosters zuständig. Die Klosterkirche ist nicht nur ein bedeutendes barockes Monument, sie ist auch als katholische Gemeindekirche frei zugänglich. „Ein Diebstahl in einem solchen Monument ist immer besonders tragisch, weil die Situation das Konzept der freien Zugänglichkeit in Frage stellt. Die Kirche ist für viele Menschen aus der Umgebung ein wichtiger Ort, sei es aus religiösen oder aus emotionalen Gründen", so Hörrmann. „Wir sind daher außerordentlich froh, dass es gelungen ist, die Figur wiederzufinden."
Wie das LKA ermittelt hat, führte die Spur nach Frankreich. Die Rückkehr der Johannesfigur sei einer hervorragenden grenzüberschreitenden Teamleistung zu verdanken: Die französische Gendarmerie, das Bundeskriminalamt und das LKA Baden-Württemberg durchsuchen im Februar und März 2019 in Frankreich bei einem einschlägig vorbestraften Kunstdieb. Ermöglicht wurde dies durch ein justizielles Rechtshilfeverfahren zwischen der Staatsanwaltschaft Offenburg auf deutscher und der Staatsanwaltschaft Saverne sowie dem Landgericht Sarreguemines auf französischer Seite. Der 49-jährige Beschuldigte steht im Verdacht, über Jahre hinweg Kunst aus Museen, Kirchen, Galerien und Auktionshäusern gestohlen zu haben. Der Mann ging dabei sehr geschickt vor, er entwendete die Werke meist am helllichten Tag und während der regulären Öffnungszeiten.