Kaffeezeremonie, christliche Tradition und große Armut

Priester aus Äthiopien zu Gast im Monat der Weltmission - Stationen in Schömberg, Tübingen und Wangen

Von kommenden Sonntag an (30. September) ist der äthiopische Priester, Abba Petros Berga, eine Woche lang Gast in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Im Rahmen des Monats der Weltmission, der größten weltweiten katholische Solidaritätsaktion, informiert er über den Aufbruch der Kirche in seinem Land sowie über die Armut als größte Herausforderung für die Gesellschaft in Äthiopien. Zum Abschluss seines Aufenthalts in der Diözese gestaltet Abba Petros gemeinsam mit Weihbischof Matthäus Karrer am 7. Oktober den feierlichen Eröffnungsgottesdienst zum Monat der Weltmission in Wangen im Allgäu. 
Das ostafrikanische Land Äthiopien ist einer der ältesten christlichen Staaten. Es gehört heute trotz des rasanten Wirtschaftswachstums noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt. Ein Großteil der Bevölkerung bleibt von der wirtschaftlichen Entwicklung abgeschnitten. Der Kampf gegen Leid und Elend ist eine Herausforderung, auch für die katholische Kirche, die nur etwa ein Prozent der Bevölkerung ausmacht. Mit ihrem sozialen Engagement erreicht sie mehr als zehn Millionen Menschen direkt. Die Kirche in Äthiopien ist zudem ein Lobbyist für diskriminierte Minderheiten und hilft mehreren Tausend Flüchtlingen aus Nachbarländern. Der 44-jährige Abba Petros setzt sich für das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen ein, für die Ausbildung von Jugendlichen und die Ökumene. Er koordiniert die pastoralen Aufgaben in Addis Abeba und stellt sich mit seinen Mitarbeitern der wachsenden Ungleichheit im Land entgegen. Ein besonders Anliegen ist ihm der Einsatz neuer Medien; mit dessen Hilfe versucht Abba Petros vor allem junge Menschen zu erreichen. Getreu dem Motto des Monats der Weltmission: „Den Menschen Heimat geben“ setzt sich Abba Petros für eine Perspektive der jungen Generation im Heimatland ein. 
Sonntag, 30. September, 10.30 Uhr, St. Gallus, Schörzingen 
Gottesdienst, anschließendes Gespräch mit Abba Petros und Vertretern der Stiftung „Das sehende Herz“ mit Engagement in Äthiopien 
Mittwoch, 3. Oktober, 12.00 Uhr, St. Michael, Tübingen, 
Gottesdienst im äthiopischen Ritus (Ge’es-Gesang) mit der äthiopischen und eritreischen Gemeinde St. Michael in Tübingen. Anschließend Begegnung und traditionelle Kaffee-Zeremonie 
Sonntag, 7. Oktober, 10.30 Uhr, St. Ulrich, Wangen i. Allgäu, 
Feierlicher Eröffnungsgottesdienst mit Abba Petros und Weihbischof Matthäus Karrer in St. Ulrich in Wangen. Anschließendes Podium, Thema: "Den Menschen Heimat geben - Herausforderungen für die Zukunft der Kirchen in Äthiopien und Deutschland". Traditionelle Kaffee-Zeremonie. 
Zum Hintergrund:
Traditionelle Kaffee-Zeremonie: 
In Äthiopien ist Kaffee seit dem 9. Jahrhundert fester Bestandteil der Kultur und des täglichen Lebens. Die Kaffeezeremonie dient nicht nur dem guten Geschmack, sondern auch dem guten Zusammenleben. Bei den Veranstaltungen am 3. und am 7. Oktober in Tübingen und in Wangen wird diese Zeremonie vor Ort durchgeführt (Rösten der Bohnen, mehre Aufgüsse in traditionellen Mokkatässchen). 
Monat der Weltmission:
Der bundesweit von der katholischen Kirche begangene Monat der Weltmission endet am 28. Oktober mit dem Weltmissionssonntag. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart ruft dazu gemeinsam mit dem katholischen Hilfswerk missio zur Teilnahme an der weltweit größten katholischen Solidaritätsaktion auf: Die Kollekte der Gottesdienste an diesem Tag in über 100 Ländern ist für die Arbeit der 1.100 ärmsten Diözesen in Afrika, Asien und Ozeanien bestimmt ist.

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