„Das ist der Klassiker“, sagt Rolf Bilz, kaum dass er das Foyer betreten hat: „Das Ventil funktioniert nicht mehr.“ Der mannshohe Röhrenheizkörper gleich am Eingang zum Gemeindezentrum Mariä Himmelfahrt in Staig ist warm, obwohl der Regler auf das „Frostschutz“-Sternchen eingestellt und die Außentemperaturen mild sind. „Heizungsthermostatköpfe sollte man alle 20 Jahre austauschen“, rät Bilz, der als Energieberater einen halben Tag lang die Gebäude der Kirchengemeinde in Staig südlich von Ulm unter die Lupe nimmt. Im Rahmen des Förderprogramms „HeizungsOPtimierung mit Pumpentausch“ – kurz HOPP! – sucht er nach den Schwachstellen der Heizungsanlage und prüft die Einstellungen in Kirche, Gemeinderäumen, Pfarrhaus und Kindergarten. Ziel ist es, den Heizenergieverbrauch und damit die Treibhausgasemissionen zu senken. Neben dem Klima soll auch die Haushaltskasse der Kirchengemeinde von Bilz‘ Besuch profitieren.
Mit geschultem Blick scannt der Energieberater Wände und Decken der Räume ab, schaut sich Heizkörper und Boiler an. Was ist die Aufgabe der Heizung? Was muss sie bringen? Wie alt ist die Anlage und in welchem Zustand? Mit diesen Leitfragen im Hinterkopf geht Rolf Bilz von Raum zu Raum des 1974 eingeweihten Gemeindezentrums. In der Mariä-Himmelfahrts-Kirche interessiert er sich besonders für die Warmluftschächte, hebt bei einem von ihnen das Metallgitter an und leuchtet mit der Taschenlampe in das Dunkel. „Da gehört ein Vlies rein; das verhindert beim Fegen, dass sich Schmutz und allerlei Getier ansammelt“, sagt er bestimmt. Unter den Waschbecken in der Toilettenanlage bemerkt er die kleinen Durchlauferhitzer, die neueren Datums sind. „Wenn nur stundenweise Warmwasser gebraucht wird, ist das auf jeden Fall die bessere Lösung als ein Warmwasserkessel“, sagt er zufrieden. „Noch besser wäre, wenn einfach nur kaltes Wasser aus der Leitung käme.“