Vier externe Beobachter gaben bei der Sitzung des Diözesanrats im Kloster Schöntal fachliche Hinweise und Rückmeldungen, wie die Aufklärung und die Verhinderung von Missbrauch in der Diözese Rottenburg-Stuttgart verbessert werden können.
An erster Stelle eines Maßnahmenkatalogs, den der Diözesanrat seinem Vorsitzenden Bischof Gebhard Fürst empfahl, steht eine stärkere Berücksichtigung der Betroffenen-Perspektive durch einen Beirat, den der Bischof regelmäßig anhören soll. In der kürzlich geäußerten Absicht, in der diözesanen Kommission sexueller Missbrauch (KsM) das Stimmrecht auf die ehrenamtlichen Mitglieder zu beschränken, bestärkte das Gremium den Bischof.
Ein besonderes Augenmerk legte der Diözesanrat auf Information und Fortbildung beim kirchlichen Personal. Außerdem soll nach dem Willen der Katholikenvertreter auf allen kirchlichen Ebenen ein Beschwerdemanagement installiert werden, um eine Kultur direkter und zeitnaher Problemanzeigen zu stärken.
Johannes Warmbrunn erklärte, dass die kirchlichen Strukturen einem Machtmissbrauch nicht länger Vorschub leisten dürften. „Wie im öffentlichen Leben muss Macht in ihren vielfältigen Formen konsequent kontrolliert und, wo erforderlich, auch eingeschränkt werden“, betonte der Diözesanratssprecher. In einer der nächsten Sitzungen plant das Gremium eine weiterführende Auseinandersetzung mit dem Themenfeld geistliche Macht und spiritueller Missbrauch.