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Kinder und Jugendliche brauchen Freiräume

Symbolbild Pixabay

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Jugendverbände fordern Bund und Land auf, die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen bei Öffnungsszenarien stärker zu berücksichtigen.

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Baden-Württemberg, das Evangelische Jugendwerk Württemberg (EJW) sowie die Evangelische Jugend Baden (ejuba) fordern Bund und Land dazu auf, die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen bei Öffnungsszenarien stärker zu berücksichtigen. Dazu formulieren sie in Positionspapieren klare Forderungen an die Entscheidungsträger/innen in der Landespolitik sowie den Städten und Gemeinden. Die Botschaft: Kinder und Jugendliche brauchen Ausweichräume, Bildungsräume und Gestaltungsräume – und zwar unverzüglich.

Stärker belastet als andere

„Kinder und Jugendliche – das belegen inzwischen auch wissenschaftliche Studien - sind in der aktuellen Situation noch stärker belastet, als andere Teile der Bevölkerung. Schul- und Kitaöffnungen, wie sie bisher erfolgt sind, lösen primär Betreuungsprobleme in den Familien, bieten den Heranwachsenden aber kaum wirkliche Freiräume, die gerade in diesem Lebensabschnitt essentiell für die Entwicklung sind“, sagt Raphael Würth, Diözesanleiter des BDKJ in der Erzdiözese Freiburg.

Die Vertreter/innen der konfessionellen Jugendverbände in Baden-Württemberg mahnen deshalb eine rasche Öffnungsstrategie an, die Kindern und Jugendlichen echte Freiräume ermöglicht. „Gerade mit Blick auf die Wohnsituation von vielen Familien braucht es noch im Lockdown – also unverzüglich – coronakonform Ausweichräume, in denen Kinder und Jugendliche lernen, spielen oder sich auch einfach nur eine Auszeit vom Stress in Schule und Familie nehmen können. Hier müssen die Städte, Gemeinden und Kirchen tätig werden“, ergänzt Jens Adam, Landesjugendpfarrer der evangelischen Jugend Baden.

Perspektiven für echte Bildungs- und Gestaltungsräume

Mit Blick auf anstehende Öffnungsmöglichkeiten brauche es zeitnah Perspektiven für echte Bildungs- und Gestaltungsräume für Kinder- und Jugendliche. „Außerschulische Bildungs- und Freizeitangebote können Heranwachsenden dabei helfen, die belastenden Erfahrungen der vergangenen Monate zu verarbeiten. Wir haben in Baden-Württemberg eine große Anzahl von Vereinen, Verbänden und anderen Träger/inne/n, die dazu in der Lage sind, schon jetzt verantwortbare, coronakonforme und pädagogisch sinnvoll Angebote auf die Beine zu stellen“, ermutigt Michael Medla, Diözesanleiter des BDKJ im Bistum Rottenburg-Stuttgart, die Landespolitik zu zeitnahen Öffnungsschritten.

Besonders mit Blick auf die Pfingst- und Sommerferien brauche es einen verbindlichen Planungsrahmen, der die Engagierten handlungsfähig macht. Eine Verkürzung der Ferien schränke die Freiräume noch weiter ein und wäre genau die falsche Antwort auf die Situation von Kindern und Jugendlichen.

Kostenlose Schnelltests für Freizeiten

In einem Schreiben an Ministerpräsident Kretschmann weisen die Evangelische Jugend in Baden und in Württemberg darauf hin, dass sie dringend eine tragfähige Perspektive im Blick auf mögliche Stornokosten und Testangebote benötigen. „Verantwortliche vor Ort haben uns signalisiert, dass sie ohne eine entsprechende Unterstützung durch die Politik in diesem Sommer keine Angebote für Kinder und Jugendliche durchführen können. Wir wollen aber Kinder und Jugendliche nicht allein lassen und sie gerade in diesen herausfordernden Zeiten begleiten. Darum will die Evangelische Jugend auch in diesem Sommer Kindern und Jugendlichen sinnvolle Freizeitangebote bieten“, so Cornelius Kuttler, Leiter des EJW.

Die Verbände fordern auch, dass künftige Corona-Erlasse frühzeitig vorliegen, verschiedene Gefahrenstufen berücksichtigt werden und ein „Flickenteppich“ vermieden werden müsse. Darüberhinaus fordern sie, dass für Freizeiten kostenlose Corona-Schnelltests zur Verfügung gestellt werden.

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