Für die Kinder, für das Kindergarten-Team und für die Eltern ist noch alles neu. Erst vor wenigen Tagen konnte der Kindergarten „Maria Hilf“ aus der Friedenstraße in den Neubau an der Ecke Marienstraße/Würzburger Straße ziehen. Die Einrichtung bildet nun einen wichtigen Teil des dortigen Quartiers „Maria Hilf“.
„Bei den Kindern kommt der neue Kindergarten toll an“, sagt Kindergartenleiterin Catharina Henn nach den Erfahrungen der ersten Tage. Denn nicht nur das Gebäude sei neu, sondern auch Mobiliar und Spielsachen. Nach dem Umzug Anfang November hatten die Kinder bis jetzt daher erst einmal Zeit, sich einzugewöhnen.
Mit Bezug des Neubaus ist der Kindergarten, der in Trägerschaft der Kirchengemeinde St. Johannes Baptist steht, von vier auf sechs Gruppen – darunter ist eine Krippengruppe – angewachsen. Damit leitet Henn nun auch ein auf 25 Beschäftigte angewachsenes Betreuungsteam.
Das neue Gebäude besteht aus drei Geschossen. Auf jedem finden sich zwei Gruppen. Pro Stockwerk gibt es eine Küche, in der die Erwachsenen mit den Kindern kochen können. Alle Gruppenräume sind nach Süden orientiert. Neben den Gruppenräumen stehen zusätzliche Intensivräume zur Verfügung, in denen sich die Kinder über einen längeren Zeitraum mit etwas beschäftigen können. Dafür können sie dann dort ihre Sachen auch stehen lassen, wie Henn erklärt.
Die Besonderheit des Kindergartens „Maria Hilf“ ist, dass er zu den vom Kneipp-Bund zertifizierten Einrichtungen zählt. Das spiegelt sich im Neubau zum Beispiel im Farbkonzept wider: Die Gestaltung der Gruppenräume greift mit unterschiedlichen Blautönen Farben auf, die aus der Kneipplehre bekannt sind. Der Außenbereich ist mit einem Wasseranschluss und einem „Matschplatz“ für Wasseranwendungen ausgestattet.
Das Konzept des Gebäudes berücksichtigt außerdem Aspekte wie Ressourcenschonung und Effizienz. Bei der Beleuchtung wird auf LED-Technik gesetzt, auf dem Dach ist eine Fotovoltaikanlage zur Eigenstromgewinnung montiert, und zum Heizen wird Fernwärme bezogen, die komplett mit regenerativen Energien erzeugt wird.
Mit der Inbetriebnahme des neuen Kindergartengebäudes geht für die Kirchengemeinde ein mehrjähriges Vorhaben zu Ende. Bereits 2014 standen die ersten Überlegungen an, den bisherigen Kindergarten umzubauen und zu erweitern, da er nicht mehr zeitgemäß erschien. Der Bau stammt aus dem Jahr 1958 und war zuletzt im Jahr 1974 verändert worden. Untersuchungen und Gespräche zeigten dann allerdings, dass der bisherige Standort nicht erhalten werden kann. Zugleich wuchs in der Stadt der Bedarf an Betreuungsplätzen.
So fiel die Entscheidung, im Quartier „Maria Hilf“ einen Neubau zu errichten und den Kindergarten damit auf sechs Gruppen zu vergrößern. Das Vorhaben entstand in Partnerschaft mit der Stadt Bad Mergentheim, die einen bedeutenden Teil der Investitionskosten übernahm. „Ohne die Stadt hätten wir das Projekt nicht umsetzen können“, würdigt Peter Striffler, Leiter des katholischen Verwaltungszentrums Bad Mergentheim, die Beteiligung.