Kirche

Kirche auf der Straße – suchend und experimentell

Mobil Interessierte aus den Dekanaten Ludwigsburg und Heilbronn vor dem „AnsprechBarMobil“. Foto: DRS/ Sarah Harst, Profilstelle Digitalisierung und Glaubenskommunikation, Kath. Dekanat Heilbronn

Beim überregionalen Inspirationstag zum Thema „Mobile Kirche“ unter dem Titel "RAUS" in Freiburg war die Diözese mit dem „AnsprechBarMobil“ vertreten.

Das „AnsprechBarMobil“ – ein Erfolgskonzept

Unter dem Thema „RAUS!“ versammelte sich am 24. Mai in Freiburg eine bunte Mischung an Menschen zu einem „Inspirationstag für mobile Formen von Kirche und Pastoral“. Verantwortet unter anderen von Tobias Aldinger vom Seelsorgeamt der Erzdiözese Freiburg und verschiedenen ökumenischen Partner:innen der Evangelischen Landeskirche Baden, bildete sich die Vielfalt der Herangehensweisen schon in der Ausschreibung ab und zog sich wie ein roter Faden durch die Impulse des Tages. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart war mit ihrer mobilen Initiative, dem Böblinger „AnsprechBarMobil“, vertreten, und die Ansprechpartner:innen vor Ort wurden von den Besucher:innen intensiv zu ihrem erfolgreichen Konzept und ihren Erfahrungen befragt. Aus den Dekanaten Ludwigsburg und Heilbronn waren Delegationen vor Ort. Hauptredner des Tages war Prof. Dr. Michael Schüßler von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.

Kennenlernen, vernetzen, austauschen, voneinander lernen

Projekte kennenlernen, sich vernetzen, Erfahrungen austauschen, voneinander lernen, neue Ideen gewinnen: Der Tag bot viele Möglichkeiten, sich im besten Sinne des Wortes inspirieren zu lassen und dabei in Workshops am Nachmittag, die an unterschiedlichen Orten Freiburgs stattfanden, auch manches selbst auszuprobieren.

Dekanatsreferentin Annegret Hiekisch, Initiatorin und Projektleiterin des „AnsprechBarMobil“ des Katholischen Dekanats Böblingen, war in Begleitung von Dr. Ute Reuter von der keb Böblingen mit dabei. Sie  berichtet: „Vor Ort wurde deutlich, dass dieses Projekt nach fast 200 Einsätzen in den letzten dreieinhalb Jahren schon eines der durchaus „erfahrenen“ mobilen Initiativen ist, dessen Expertise gefragt war. Eine schöne Überraschung war, dass sich auch mobil Interessierte aus den Dekanaten Ludwigsburg und Heilbronn auf den Weg nach Freiburg gemacht hatten und sich am „AnsprechBarMobil“ zu einem quasi diözesanen Gruppenbild versammeln konnten“.

„Gott ist schon da!“

Neben dem Austausch über die konkrete mobile Praxis wurden in den Vorträgen und Gesprächen auch viele grundsätzliche Fragen zu Motivation, Haltungen und Intentionen eines mobilen Ansatzes gestellt. Der Tübinger Pastoraltheologe Prof. Dr. Michael Schüßler ordnete in seiner Keynote vieles in den Kontext der neuen pastoralen Herangehensweisen ein und regte mit sehr klaren Sätzen zur Diskussion an: „Mobile kirchliche Initiativen bringen Gott nicht zu den Menschen, denn Gott ist schon da! Wer rausgeht aus den vertrauten Räumen, kann sich ganz neu erleben – allerdings nicht als Gastgeber, sondern selbst als Gast in den jeweiligen Lebenswelten der Menschen“. Das erfordere viel Demut und Offenheit für das, was sich in den Begegnungen ereignet. Gefordert sei ein fundamentaler Blickwechsel, der immer wieder die Notwendigkeit beinhalte, das eigene Tun zu hinterfragen. Dabei sei auch das vielfach ambivalente Wort von der „Mission“ (Sendung) und der „Missionierung“ – gerade auch im ökumenischen Austausch – kritisch und differenziert zu betrachten.

Ein hohes Maß an Zufriedenheit und Dankbarkeit

Dass dies in den Gesprächen so offen und ehrlich möglich war, spricht für die Qualität dieses besonderen Tages. Und so war am Ende bei den Teilnehmer:innen ein hohes Maß an Zufriedenheit zu spüren, verbunden mit der Dankbarkeit für die gemeinsamen Stunden und viel Ermutigung, auch weiterhin mit Kreativität und Pioniergeist neue Wege zu suchen!

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