Die Begegnung mit ganz unterschiedlichen Menschen und deren Art, ihren christlichen Glauben zu leben, steht im Mittelpunkt von Exposure-Reisen. Von 13. bis 27. September war eine achtköpfige Gruppe aus Rottenburg-Stuttgart in den südindischen Diözesen Vellore und Tellicherry unterwegs.
Exposure – das bedeutet: sich neuen Erfahrungen in fremden Ländern und Kulturen und mit fremden Menschen dort auszusetzen. Acht Theologie-Studierende aus Tübingen und Freiburg, sieben junge Frauen und ein junger Mann, haben sich dazu gemeinsam mit zwei Reisebegleitern von 13. bis 29. September auf den Weg nach Indien gemacht und die Herausforderungen dieses Landes mit seinen vielen Spannungen und Gegensätzen angenommen: Reichtum und Elend, traumhaft schöne Landschaften und krasse Umweltzerstörung, mutigen pastorale Aufbrüche in der indischen Kirche und Erlebnisse einer restaurativen Hierarchie.
„Kirche von unten“
Das besondere Interesse der jungen Leute galt sicher den „Basic Christian Communities“ (BCC), einem pastoralen Weg, den die Diözese Vellore im Bundesstaat Tamil-Nadu besonders konsequent umzusetzen versucht. Kein Wunder: Ramesh Lakshmanan, einige Jahre Pfarrer in Calw und in Oberndorf am Neckar, hat darüber seine Dissertation geschrieben und ist jetzt in der Diözesanleitung seiner Heimatdiözese für die Weiterentwicklung der Pastoral verantwortlich. In dem kleinen Dorf Vallalakupam erlebten die deutschen Gäste, wie eine Gemeinde von Dalits, von Kastenlosen und Unberührbaren in der indischen Gesellschaft, im wahrsten Sinn des Wortes „Kirche von unten“ aufbaut.