Unter dem Motto „Kirchen im Wandel“ kamen in Freiburg Vertreterinnen und Vertreter der evangelischen und katholischen Kirchen in Baden-Württemberg mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart zusammen. Ziel des Austauschs war es, die enge Zusammenarbeit von kirchlichen Bauämtern und Denkmalpflege zu vertiefen – und gemeinsam tragfähige Wege für die Zukunft historischer Kirchengebäude zu entwickeln.
Das Ziel dieser Begegnung war die Intensivierung des unmittelbaren Dialogs der beteiligten Partner, wie es in einem Bericht der Erzdiözese Freiburg über die Veranstaltung heißt. Wie bereits 2019 in Mannheim wurde auch diese Arbeitstagung von der Obersten Denkmalschutzbehörde, dem Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen, unterstützt. Sechs Jahre später ging der Dialog in Freiburg nun in eine neue Runde – unter neuen Vorzeichen und mit deutlich gewachsenen Herausforderungen.
Gemeinsame Verantwortung
Denn die Kirchen in Baden-Württemberg stehen vor tiefgreifenden strukturellen Veränderungen: Weniger Mitglieder, weniger Seelsorgerinnen und Seelsorger, sinkende finanzielle Mittel – und zugleich die Herausforderung, Räume für kirchliches Leben neu zu denken. Viele kirchliche Gebäude, insbesondere Kirchen, stehen unter Denkmalschutz und sind Teil des kulturellen Erbes. Sie zu erhalten, sinnvoll zu nutzen oder in Einzelfällen auch loszulassen, ist eine gemeinsame Verantwortung von Kirchen und Denkmalpflege.
Neugierig sein
Mit der Feststellung, dass die Zusammenarbeit von Kirche und Denkmalpflege nicht bei Null beginne und es bereits viele gute Beispiele gebe, hatte der Freiburger Generalvikar Christoph Neubrand die Arbeitstagung eröffnet. Er ermutigte das Plenum mit den Worten: „Lassen Sie uns neugierig auf die Perspektiven der anderen sein und unseren eigenen Horizont erweitern.“
"Bundesweit beispielgebend"
Die zweitägige Arbeitsklausur bot ein abwechslungsreiches Programm mit Impulsvorträgen, Fachgesprächen und einer praxisnahen Exkursion zu zehn Freiburger Kirchen. Dabei wurden theologisch-liturgische Anforderungen an sakrale Räume ebenso diskutiert wie denkmalpflegerische Leitlinien. „Die seit Jahren etablierte und stabile Zusammenarbeit zwischen Kirchen und Denkmalpflege ist bundesweit beispielgebend und wird im Land aktiv und vertrauensvoll gelebt“, betont Prof. Dr. Ulrike Plate, Abteilungsdirektorin und Leiterin der Baudenkmalpflege in Baden-Württemberg. „In Freiburg setzen wir die gemeinsamen Bemühungen um zukunftsfähige Kirchenräume fort, denn sie sind nicht nur wichtige Kulturdenkmale, sondern auch zentrale Orte in den Dörfern und Städten.“