Psalmen und Kirchenlieder sind für Petra Kirchner eine Inspirationsquelle. Textpassagen und Textfragmente daraus gestaltet sie zu kalligrafischen Bildern. Eine Auswahl ist derzeit im Foyer des Heinrich-Fries-Hauses in Heilbronn zu sehen.
Sie singe seit ihrer Kindheit im Chor, sagt Kirchner. Dadurch ist sie mit vielen kirchlichen Musikwerken in Berührung gekommen. Die Texte erzeugen beim Singen bei ihr visuelle Eindrücke und Ideen, wie sie erklärt. Diese greift Kirchner auf und wandelt sie in Kalligrafien um. Ebenso bezieht sie sich bei ihren Arbeiten, von denen 16 in der Ausstellung zu sehen sind, auf Psalmen. Die kalligrafischen Bilder wirken allein durch ihren Schwarz-Weiß-Kontrast oder kombinieren die Schrift mit abstrakten Farb- und Schmuckelementen. „Fast immer findet sich ein kleiner Goldpunkt“, beschreibt Kirchner. Damit setze sie einen Licht- und Hoffnungspunkt.
Ein Kreuz aus Worten
Im sogenannten Raum der Mitte im Foyer ordnen sich auf einem Bild Worte zu einem Kreuz. Auf einem anderen vertieft die Zeile „Aus Liebe will mein Heiland sterben“ aus Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion die Bedeutung einer aufgesetzten Kreuzform. Eine spiegelnde Fläche spiegelt die Position des Betrachters oder der Betrachterin angesichts dieses Glaubens wider.
Kirchner, die 1965 geboren wurde und in Ludwigsburg lebt, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Kalligrafie. Neben ihrer Arbeit als Coach gibt die frühere Flugbegleiterin Kurse zu verschiedenen Aspekten der Schriftkunst. So ist sie seit mehreren Jahren regelmäßig im Programm der Katholischen Erwachsenenbildung Stadt- und Landkreis Heilbronn zu Gast, mit der zusammen die Ausstellung entstanden ist. Diese endet auch mit einem zweitägigen Kalligrafie-Workshop.





