Soziales

"Kitt für die Gesellschaft"

Foto: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Thomas Brandl

Lea-Mittelstandspreis: Im Stuttgarter Neuen Schloss sind Unternehmen aus Baden-Württemberg für vorbildliches soziales Engagement ausgezeichnet worden.

"Da hatten wir vor 17 Jahren eine gute Idee – und die hat große Resonanz gefunden." Leicht verschmitzt hat Bischof Dr. Gebhard Fürst bei der Verleihung des Lea-Mittelstandspreises Baden-Württemberg am Donnerstagabend im Neuen Schloss auf die Frage von Moderatorin Geli Hensolt (SWR) reagiert, wie er als "Mann der ersten Stunde" sich denn nun fühle. In jedem Menschen ruhten große Begabungen und Charismen. Wenn diese entfesselt würden, profitierten alle. "Beeindruckendes Engagement für das Gemeinwesen" bescheinigte der Bischof den teilnehmenden 263 Unternehmen und Organisationen aus dem ganzen Land – "dieses Engagement braucht unser Gemeinwesen mehr als jemals zuvor."

Der Lea-Mittelstandspreis ist bundesweit der teilnehmerstärkste Wettbewerb, der Corporate-Social-Responsibility-Aktivitäten (CSR) kleiner und mittlerer Unternehmen auszeichnet. Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg sowie das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg würdigen mit dem Preis das freiwillige soziale und gesellschaftliche Engagement dieser Unternehmen. Der undotierte Preis steht unter dem Motto "Leistung – Engagement – Anerkennung" (Lea).

 

Dieses Engagement braucht unser Gemeinwesen mehr als jemals zuvor.
Bischof Dr. Gebhard Fürst

 

Drei mittelständische Unternehmen wurden in Stuttgart mit dem "Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg 2023" ausgezeichnet: das Fotostudio KD Busch aus Fellbach, die focusEnergie GmbH & Co.KG aus Freiburg und die Somfy GmbH aus Rottenburg am Neckar. Sie belegten in ihrer Kategorie jeweils den ersten Platz unter fünf Unternehmen, die aus 263 eingegangenen Bewerbungen ausgewählt und für den Preis nominiert wurden.

Die Preisträger erhielten die Lea-Trophäe aus der Hand von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Diese betonte: "Für unsere kleinen und mittleren Unternehmen im Land gehört soziales Engagement zur DNA. Sie setzen sich schon immer für Umwelt und Gesellschaft ein. Das ist in herausfordernden Zeiten wie diesen nicht selbstverständlich." Dieses Engagement sei „der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält“. Anhand der erneut hohen Bewerberzahl in diesem Jahr sehe man, dass die Unternehmen sich unbeirrt für die Belange einsetzten, die ihnen am Herzen liegen.

 

Für unsere kleinen und mittleren Unternehmen im Land gehört soziales Engagement zur DNA.
Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut

 

"Es ist ein starkes Signal in die Gesellschaft hinein, wenn Betriebe soziale Verantwortung übernehmen", sagte Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg im Neuen Schloss in Stuttgart vor 400 Gästen. Das sei in Zeiten knapper finanzieller und personeller Ressourcen sehr beachtlich und zu würdigen.

Dr. Annette Holuscha-Uhlenbrock, Vorständin des Caritasverbands Rottenburg-Stuttgart, sagte: "Eine sozial ausgerichtete und verantwortungsvolle Unternehmensführung wünschen wir uns nicht nur, sondern unsere Gesellschaft braucht sie unbedingt. Sie entfaltet eine Wirkung, die unserem Zusammenleben unendlich guttut, und für diese Wirkung liefern die Unternehmen die besten Beispiele."Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl und Bischof Dr. Gebhard Fürst würdigten als Schirmherren das Engagement, das die Unternehmerinnen und Unternehmer für die Gesellschaft einbringen.

Die drei Preisträger in der Übersicht:

Den Preis für die Kategorie bis 20 Mitarbeitende erhielt das KD Busch Studio für professionelle Fotografie aus Fellbach. Das Fotostudio unterstützt das Straßenkinderprojekt GranerosKids in Chile, das der Fotograf KD Busch vor 20 Jahren gegründet hat. Kinder lernen dort schreiben und rechnen, sie bekommen Essen und Unterkunft. Mittlerweile arbeiten bei GranerosKids fünf Erzieherinnen und zwei Lehrkräfte. In den 20 Jahren hat das Fotostudio mehr als eine halbe Million Euro Spendengelder gesammelt und für das Straßenkinderprojekt eingesetzt.

In der zweiten Kategorie bis 150 Mitarbeitende ging als Preisträger die focusEnergie GmbH & Co.KG aus Freiburg hervor. Das Unternehmen haucht Solar-Modulen ein zweites Leben ein, wenn 20 Jahre alte Solarmodule erneuert werden und einer effizienteren Technik Platz machen. FocusEnergie baut die alten Module aus und stellt sie dem Verein fesa kostenlos zur Verfügung, sodass die Module wiederum auf Balkonen oder in Gartenhäusern eingebaut werden. Damit wird der Lebenszyklus der Sonnenstrom-Technik wirtschaftlich und ökologisch maximiert.

Sieger der dritten Kategorie bis 500 Mitarbeitende war die Somfy GmbH aus Rottenburg am Neckar. Somfy-Mitarbeitende haben auf einer Streuobstwiese in der Nähe des Tübinger Hospizes einen Pfad der Besinnung angelegt. Jetzt können die Angehörigen und Freunde hier Ruhe und Natur genießen und für die Begleitung neue Energie schöpfen. Somfy stellte seine Mitarbeitenden für dieses Engagement von der Arbeit frei und steuerte zusätzlich 50 Motoren für die Außenjalousien des Hospizes und eine Geldspende in Höhe von 15.000 Euro bei.

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