Text und Musik werden dabei die gestaltenden Elemente sein. Während die biblische Passionserzählung durch viele Sprecherinnen und Sprecher szenisch durch Worte die Ohren der Mitfeiernden erreichen wird, werden in Musik und Ton unterschiedliche kleine Passionswerke zu hören sein, die ein Projektchor zum Klingen bringt. Dieser traf sich zu vier Proben und setzt sich aus 20 bis 25 Sängerinnen und Sängern zusammen, die aus Eislingen und Chören aus dem Dekanat Göppingen-Geislingen der Einladung von Dekanatskirchenmusiker Andreas Schweizer gefolgt sind.
Statt der großen Werke wie die Matthäus- oder Johannespassion von J.S. Bach werden kleine Passionswerke zu hören sein, die oft in Vergessenheit geraten oder hinter den Großen zurückstehen müssen. Zur Auswahl stehen Werke, die eine große zeitliche wie auch musikalische Spanne eröffnen: Neue geistliche Lieder aus unserer Zeit wie „Schuldlos schuldig“ (Johannes Nitsch und Jürgen Werth) und Gottes Lamm (Johannes Nitsch und Christoph Zehender) werden ebenso zu hören sein wie das Werk „Hammering“ (Paul Ernst Ruppel - 1913-2006). Darin wird hammerschlagartig ein Ruf wiederholt, der die Spannung der Passion zum Ausdruck bringt. Abgerundet wird das musikalische Programm des Chores durch zwei Chorimprovisationen, die Dekanatskirchenmusiker Andreas Schweizer selbst komponiert hat. Dabei werden einzelne Strophen der Choräle „O Haupt voll Blut und Wunden“ und „Herzliebster Jesu“ durch den Chor neu in Szene gesetzt.
Für die Sängerinnen und Sänger sind es bewegende Proben gewesen, die einerseits in einer zeitlichen Dichte aufeinander folgten, aber auch thematisch durch Worte, Melodie und Instrumentenklänge die Herzen bewegten. Es wird sich lohnen, am Sonntagabend zu Beginn der Karwoche in der Liebfrauen-Kirche in Eislingen den Klängen zu lauschen.