Diese wird getragen von Misereor, Brot für die Welt und vielen katholischen Bistümern und evangelischen Landeskirchen. Das Leitwort der Aktion lautet „So viel Du brauchst“ und legt den Schwerpunkt in diesem Jahr auf das Thema Ernährung.
„Die Fastenzeit eignet sich sehr gut, um bewusst auf alle Facetten unserer Ernährungsgewohnheiten zu blicken“, sagt Klimaschutzmanager Christian Peter Brandstetter, der im Fachbereich Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung die Aktion in der Diözese Rottenburg-Stuttgart koordiniert. Schließlich seien die sieben Wochen zwischen Aschermittwoch und Ostern traditionell durch den Verzicht auf Nahrung geprägt. Das Klimafasten möchte daher Menschen dafür gewinnen, schon beim Einkauf und der Zubereitung des Essens darauf zu achten, weniger Energie zu verbrauchen, und den Alltag und die eigenen Gewohnheiten so zu verändern, dass sie sich klimafreundlicher ernähren und leben. „Klimaschutz und der damit verbundene Verzicht sowie ein ressourcenschonender Umgang geht uns alle an – gerade als Christen und Christinnen. Und das gilt natürlich nicht nur beim Essen“, so Brandstetter weiter.
Kirche in Württemberg zum dritten Mal beim Klimafasten dabei
Die Aktion „Fasten für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit“ 2022 setzt in jeder Fastenwoche einen besonderen Schwerpunkt. In der ersten Woche geht es etwa darum, weniger Lebensmittel zu verschwenden, in der Folge um die Reduktion von Verpackungsmüll oder darum, den Geschmack der Region zu entdecken und weniger Energie in der Küche zu verbrauchen.
Kreative Angebote in den Kirchengemeinden
Klimaschutzmanager Brandstetter freut sich, dass viele Kirchengemeinden in der Corona-Zeit kreativ wurden, und gibt einen Einblick in die Angebote vor Ort: So findet man in der Kirche Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit in Fellbach ein Holzkreuz aus antiken Weinkisten, das u.a. mit den Fastenbroschüren bestückt wird, damit sich die Gemeindemitglieder so Impulse zum Klimafasten mit nach Hause nehmen können. Die Seelsorgeeinheit Kapfenburg auf der Ostalb führt passend zum Thema Verpackungsmüll eine Müllsammelwoche mit den Ministrantinnen und Ministranten durch. Eine Mitmach-Fastenandacht für Kinder und Familien in der Pfarrkirche St. Petrus und Paulus in Lauchheim zum Thema "Schokolade in der Fastenzeit" richtet beispielsweise den Fokus auf die Klimagerechtigkeit durch den Handel mit Fairtrade-Produkten. Und die Gesamtkirchengemeinde Leinfelden-Echterdingen macht einen Ausflug zum ersten genossenschaftlich geführten Unverpackt-Laden auf den Fildern – mit dem Rad oder per Bahn.
Nicht nur in Kirchengemeinden findet die Aktion immer mehr Zuspruch – auch Schulen wie die Mädchenrealschule St. Klara in Rottenburg beteiligen sich. So spielt hier das Thema Verpackung eine Rolle, wenn z.B. aus Tetrapacks Geldbeutel gebastelt werden.
Am Donnerstag, 3. März wird in Kooperation mit der Evangelischen Landeskirche Württemberg um 18 Uhr die Initiative Foodsharing über „Lebensmittelverschwendung – und was wir dagegen tun können“ referieren. Die Veranstaltung findet digital statt. Der Anmeldelink findet sich in Kürze auf der Internetseite des Fachbereichs. „Neben Kirchengemeinden bestellen auch Kommunen wie Rottenburg und Tübingen bereits zum wiederholten Male Material“, berichtet Brandstetter. „Das zeigt, dass ein suffizienter Lebensstil in der Fastenzeit nicht nur ein kirchliches Thema ist.“
Weitere Informationen, Veranstaltungen und Materialen – beispielsweise die Broschüre zur Aktion und Postkarten – finden sich online unter https://ha-xi.drs.de/umwelt-klimaschutz-nachhaltigkeit/aktionen/klimafasten.html sowie auf der Aktionsseite www.klimafasten.de.