Der „Monat der Weltmission“ steht 2020 angesichts der Corona-Pandemie vor großen Herausforderungen: Die meisten der geplanten Veranstaltungen fallen aus und angesichts der durch Corona verursachten Beschränkungen beim Gottesdienstbesuch ist die Kollekte zum Weltmissionssonntag gefährdet. Vor diesem Hintergrund gibt es dieses Jahr ein Online-Angebot, das mit einem Seminar am Montag, 28. September, eröffnet wird.
Laut Philipp Schröder, missio-Diözesanreferent in Rottenburg, ist die Kollekte am Weltmissionssonntag, dem 25. Oktober, für die Kirche in den ärmsten Regionen der Welt überlebenswichtig. „Ohne sie wäre die diakonische und pastorale Arbeit vielerorts nicht möglich.“ Wegen der Corona-Pandemie könnten viele Gemeinden weltweit jedoch keine Kollekte halten, erläutert Schröder und beschreibt die Folgen dessen wie folgt: „Der Solidaritätsfonds, der die ärmsten Diözesen im nächsten Jahr unterstützen soll, droht, deshalb leer zu bleiben.“ Dabei lebe die Kollekte am Weltmissionssonntag von der Bereitschaft aller, das zu geben, was sie können, um einen Unterschied zu machen. Als zentrale Veranstaltung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart wird es am 25. Oktober daher einen Gottesdienst mit Weihbischof Dr. Gerhard Schneider in Bad Mergentheim geben. Zudem ist es möglich, online für den Weltmissionssonntag 2020 zu spenden.
Die Kirche, mit ihrer seelsorgerischen und pastoralen Arbeit, sei auch in dieser schwierigen Zeit weiter für die Menschen des Globalen Südens da, fährt Schröder fort. In Westafrika beispielsweise stünden die kirchlichen Partnerinnen und Partner vor der Herausforderung, dass das Miteinander schon vor der Pandemie durch Gewalt und terroristische Anschläge erschüttert wurde. Die Auswirkungen von Covid-19 verstärkten nun Spannungen und Gewalt, wodurch der soziale Friede noch mehr bedroht sei.
Schröder verweist im Zusammenhang mit dem „Monat der Weltmission 2020“ auch auf die Initiative von missio Aachen. Dort habe man sich angesichts von Covid-19 dazu entschlossen, anstelle von Präsenzveranstaltungen ein digitales Programm auszuarbeiten, das auch Interessierten aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart zur kostenfreien Teilnahme offen steht. Geplant ist so eine dreitägige Internationale Tagung zu weltweiten Handlungsansätzen in der Friedensarbeit sowie ein Webinar zum Weltmissionssonntag. Auch gibt es das Onlinetagebuch „Stimmen der Hoffnung aus Afrika“, in dem Partnerinnen und Partner von missio aus Afrika per Foto, Text oder Bewegtbild über ihre Alltagserfahrungen während der Corona-Pandemie berichten und Glaubenszeugnisse geben.