„Konfessionsverbindende Ehen liegen mir am Herzen“

Bischof: Brief an pastorale Mitarbeiter zur Orientierungshilfe der Bischofskonferenz

In einem Schreiben an alle Priester und pastoralen Mitarbeiter in der Diözese Rottenburg-Stuttgart hat Bischof Gebhard Fürst den künftigen Umgang mit konfessionsverbindenden Ehepaaren und Familien thematisiert. Er drückt darin den Wunsch aus, dass die Orientierungshilfe „Mit Christus gehen – Der Einheit auf der Spur“ in der gesamten Diözese Beachtung findet und entsprechend umgesetzt wird. Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hatte Ende Juni die Veröffentlichung des umstrittenen Dokuments beschlossen. 
Der Orientierungshilfe bescheinigt Bischof Fürst „hohe theologische Qualität“. Sie gehe sehr sensibel mit den Fragen und Nöten der betroffenen Familien um, so der Bischof weiter. „Wenn wir uns nach dieser Orientierungshilfe richten, dann werden wir die Situation der konfessionsverbindenden Ehepaare entscheidend verbessern können und dennoch den gültigen Rechtsrahmen unserer Kirche nicht verletzen“. 
„Konfessionsverbindende Ehen liegen mir seit langem sehr am Herzen“, betont Bischof Fürst in seinem Schreiben. Laut Statistik für das Jahr 2016 machten diese in der Diözese Rottenburg-Stuttgart 45 Prozent der Eheschließungen aus. Trotz ihres beträchtlichen Anteils würden diese Ehepaare vielerorts in den Kirchengemeinden nur unzureichend wahrgenommen. Bischof Gebhard Fürst erinnert in diesem Zusammenhang an einen ökumenischen Gottesdienst im März 2017 in der Simultankirche in Biberach: Bei diesem Anlass im Rahmen des Reformationsjahres hätten Landesbischof July und er sich verpflichtet, diese Situation zu ändern. 
In seinem Schreiben an die Priester und Mitarbeiter im pastoralen Dienst bedauert Bischof Gebhard Fürst, dass die Bischöfe keine für alle Diözesen einheitliche, für alle Orientierung gebende Praxis, gefunden hätten. 
Weiter informiert der Rottenburger Bischof darüber, dass eine diözesane Arbeitsgruppe sich derzeit um noch offene Fragen kümmere. Vorrangig geht es dabei um die Klärung von Details bei der Umsetzung der Orientierungshilfe wie beispielsweise die Dokumentation von Gesprächen. Auch die Erstellung eines Informations-Flyers für betroffene Ehepaare ist Aufgabe der Arbeitsgruppe. 
Im Kern geht es in der Orientierungshilfe darum, wie die katholische Kirche evangelischen Ehefrauen und Ehemännern in einer konfessionsverbindenden Ehe einen Weg zur Teilnahme an der Eucharistie eröffnen kann. Ein seelsorgliches Gespräch und eine daraus resultierende Gewissensentscheidung des Einzelnen sind Stufen in diesem Prozess. 

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