Diözesanmuseum

Kostenlose Führungen und ein Konzert im Stream

Foto: Stefan Morent

Foto: Stefan Morent

Das Diözesanmuseum Rottenburg lädt am 4. Juli zur Finissage seiner Sonderausstellung mit Grabungsfunden aus dem frühen Mittelalter ein.

Zur Finissage der Sonderausstellung "In unserer Erde. Grabfunde des frühen Mittelalters im Südwesten" des Diözesanmuseums Rottenburg wird am Sonntag, 4. Juli, ein Auftritt der „Schola Cantorum“ des Musikwissenschaftlichen Instituts der Universität Tübingen via Livestream übertragen.

Außerdem werden über den Tag verteilt kostenlose Führungen durch die Ausstellung angeboten, kündigt Museumsleiterin Dr. Melanie Prange an. Auf den ursprünglich geplanten größeren festlichen Rahmen der Finissage werde wegen der Coronapandemie verzichtet.  

Liturgische Musik aus dem frühen Mittelalter

Die Schola unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Morent trägt ihr Liedprogramm, das ursprünglich zur musikalischen Umrahmung der Vernissage vorgesehen war, unter dem Titel „Ante saecula – Liturgische Musik aus dem frühen Mittelalter“ ab 19 Uhr vor. Laut Morent gibt es aus der Zeit der Grabungsfunde im frühen Mittelalter zwar keine erhalten gebliebene schriftliche musikalische Überlieferung, doch der Prozess der einsetzenden Christianisierung habe auch im deutschen Südwesten schnell zur Etablierung religiöser Zentren, wie dem Inselkloster Reichenau am Bodensee oder dem Kloster St. Gallen, geführt. Aus ihnen stammten auch mit die frühesten musikalischen Quellen zum liturgischen Gesang, dem so genannten Gregorianischen Choral, die sowohl die Feier der Messe als auch des Stundengebets prägten und strukturierten, erläutert Morent. 

Vorgetragen werden bei der Finissage die Stücke „Introitus Statuit ei dominus“, „Kyrie in summis”, „Alleluia Dies sanctificatus“ sowie eine Weihnachtssequenz von Notker Balbulus und das „Georgslied“. Dieses reflektiere die Kontaktflächen zwischen heidnischen Traditionen und Christianisierung, erklärt Morent. Das „Georgslied“ in althochdeutscher Sprache lasse so zwar das Vorbild des Heldenepos erkennen, es sei aber christlich überformt: „Es entstand wohl nicht auf der Reichenau, korrespondiert aber mit der Verehrung des Heiligen dort“, sagt der Professor.

Das Konzert wird am Sonntag, 4. Juli, ab 19 Uhr auf dem YouTube-Kanal des Diözesanmuseums übertragen und ist auf dessen Homepage zu sehen: https://dioezesanmuseum-rottenburg.de/

Zum Hintergrund

Die „Schola Cantorum“ des Musikwissenschaftlichen Instituts der Universität Tübingen setzt sich aktuell zusammen aus:  Prof. Dr. Stefan Morent (Leitung), Michael Braunger, Alexander Goossenns, Samuel Schick, Tilo Schmid-Sehl, Janis Tortora. Sämtliche Transkriptionen und Arrangements der mittelalterlichen Handschriften im Programm stammen von Stefan Morent.

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