Kunst

Kraft der Gegensätze

Das Werk mit dem Namen "glacier influenced sedimentation" ist mit in der Ausstellung zu sehen. Bild: Gerhard Haug

Werke der Bildhauerin Susanne Roewer: Garten und Ausstellungsräume des Diözesanmuseums werden im Sommer Schauplatz der Ausstellung "greifbar zart".

Von zerbrechlichen Glasblasen, die auf rauen Steinoberflächen haften, bis hin zu Bronzefiguren, die stille Zartheit ausstrahlen, dokumentiert die Ausstellung den meisterhaften Umgang von Susanne Roewer mit der Kraft der Gegensätze. "Wir möchten unseren Besucherinnen und Besuchern immer wieder neue Perspektiven anbieten. Deswegen ist es uns sehr wichtig, mit zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern zusammenzuarbeiten", sagt Dr. Melanie Prange, Leiterin des Diözesanmuseums in Rottenburg.

"Die faszinierenden Skulpturen und Installationen von Susanne Roewer kommentieren das Zeitgeschehen, geben Anregungen und hauchen unserer historischen Sammlung neues Leben ein. Außerdem wollen wir unser Haus für möglichst viele  Menschen öffnen", stellt die Museumsleiterin fest. Daher beginne der Kunstraum schon im Garten, zu dem man keine Museumsschwelle überschreiten müsse. "So kann der Kontakt mit Kunst ganz ungezwungen und spontan geschehen", erläutert Prange.

Die Fragilität im rohen Material erspüren

In den Werken von Susanne Roewer fänden unterschiedlichste, scheinbar unvereinbare Materialien zu einer poetischen Einheit. Durch das Zusammenspiel von Glas, Eisen, Messing, Alabaster und Gold hauche die Künstlerin der materiellen Schwere Leichtigkeit ein, lasse im rohen Material Fragilität erspüren und setze Kraft und Verletzlichkeit miteinander in Beziehung – sei es in kleinen, intimen Arbeiten oder in monumentalen Installationen, beschreibt Prange die Arbeit der Künstlerin. 

Roewer, die 1971 in Bad Schlema geboren wurde, studierte erst Materialwissenschaften an der TU Bergakademie Freiberg, bevor sie an die Universität der Künste Berlin zu Bildhauerei und Grafik wechselte. Nach dem Studium gründete sie die "G7 Berlin Network Galerie" und kooperierte in der Folge mit verschiedenen Sammlern und Förderprogrammen in der Schweiz. Ihre Werke sind weltweit zu sehen.

Vernissage mit Poetry-Slam

Die Vernissage findet zusammen mit einem von Asli Kücük (Landestheater Tübingen) organisierten Open Air Poetry Slam am Samstag, 8. Juli, um 18 Uhr statt. Im Garten des Museums und des Priesterseminars treffen dabei unterschiedliche Poet:innen aus ganz Deutschland aufeinander.

"Ähnlich wie die Skulpturen und Installationen von Susanne Roewer ist das Format des Poetry Slams eine wertvolle Kunstform, die dynamisch, facettenreich ist und immer wieder Neues entstehen lässt. Für den Abend wurde bewusst kein festes Thema vorgegeben: Die Poet:innen haben vollkommene kreative Freiheit", kündigt Prange an. Wer den Abend gewinnt, entscheide das Publikum. Moderiert werde der Abend von Asli Kücük und von dem Poetry Slam-Pionier Wehwalt Koslovsky, der seit 1994 über 2500-mal auf Bühnen in Europa, den USA und Japan stand und heute ebenfalls in Berlin lebt.  

Begleitprogramm zur Ausstellung

Die Ausstellung "greifbar zart" ist nach ihrer Eröffnung bis Samstag, 14. Oktober, zu sehen. In dieser Zeit bietet das Diözesanmuseum Rottenburg ein Begleitprogramm mit den folgenden Terminen:

Ein Frauengespräch zum Thema "Was ist das Christliche an der Kunst? Traditionelle contra zeitgenössische Werke" mit der Stuttgarter Kunstpädagogin und Theologin Judith Welsch-Körntgen am Donnerstag, 13. Juli, 15 Uhr.

"Gut in Form! – Wir machen ein Kunstwerk aus Ton" für Kinder von vier bis sechs Jahren mit Christine Bozler-Kießling vom Diözesanmuseum am Samstag, 29. Juli, 14 bis 15.30 Uhr.

"Ich allein bin mir zu wenig." Ein interaktives Kunsterlebnis im Garten des Diözesanmuseums und ein anschließendes Gespräch mit Susanne Roewer und Fred Gehrig (Choreograph und Tänzer, Berlin) am Sonntag, 24. September, 15 Uhr. Moderation: Dr. Melanie Prange (Leitung Diözesanmuseum)

"LandART im Museumsgarten" für Kinder von vier bis sechs Jahren mit Christine Bozler-Kießling am Mittwoch, 11. Oktober, 15 bis 16 Uhr. In der Natur finden die Teilnehmenden spannende Farben und Formen und gestalten mit ihren Fundstücken ein großes, gemeinsames Kunstwerk.

Finissage: Zum Abschluss der Ausstellung werden gemeinsam mit der Künstlerin Susanne Roewer eine Reihe kurzer Filme und Filmschnipsel künstlerischer Natur gezeigt. Vor, zwischen und nach den Filmen gibt es Zeit für Snacks und ein Glas Wein. Stattfinden wird dies am Samstag, 14. Oktober, 17 Uhr.

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