Caritas

Kreativität und Nachhaltigkeit im Fokus

Kinder mit Hammer und Klebepistole in den Händen arbeiten mit Holzstücken an einem Tisch in einer Werkstatt.

Werkende Kinder im Integrationszentrum in Weingarten - Foto: Kinderstiftung Ravensburg

Seit vielen Jahren unterstützen Angela und Frederik Pferdt das Werkstatt-Projekt „Tüftelei“ der Kinderstiftung Ravensburg.

Kreative Ideen entwickeln und mit den eigenen Händen umsetzen – in der 2018 eröffneten „Tüftelei“ der Kinderstiftung Ravensburg im Garten des Integrationszentrums Weingarten haben Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren die Möglichkeit, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen, zu experimentieren, zu werkeln und ihre Leidenschaft für eigenes Schaffen auszuleben. Die „Tüftelei“ ist mit verschiedenen handwerklichen Materialien und Werkzeugen ausgestattet. „Hier kann gebastelt, genäht, gehämmert, getestet und verbessert werden“, sagt Angela Pferdt, die zusammen mit Ehemann Frederik Pferdt die Impulsidee zu diesem Kreativwerkstattprojekt hatte. Beide unterstützen die „Tüftelei“ finanziell und ideell. Kreativität und Nachhaltigkeit stehen dabei im Fokus.
 
„Wir sind damals auf die Caritas zugegangen, mit der Idee, in der Region, in der wir beide aufgewachsen sind, ein Kreativitätsort zu schaffen. Die Idee wurde von der Caritas gerne aufgegriffen und in Zusammenarbeit mit Angelika Hipp-Streicher, Fachleiterin der Caritas Bodensee Oberschwaben, wurde die Umsetzung der Kreativwerkstatt geplant und die „Tüftelei“ ins Leben gerufen. Im Rahmen des Aufbaus des Integrationszentrums in Weingarten, an dem auch die Diözese Rottenburg-Stuttgart beteiligt ist, bot sich die Möglichkeit, einen leerstehenden Schuppen auf den Gartengelände zu nutzen. Genau das, was wir uns vorgestellt haben, um für Kinder und Jugendliche die Möglichkeit zu schaffen, sich kreativ auszutoben“, erzählt Angela Pferdt.

Kreatives aus Reste-Material

Die „Tüftelei“ wurde schnell angenommen und erfreut sich großer Beliebtheit, begleitende Programmangebote der Kinderstiftung Ravensburg und des Integrationszentrums werden gut genutzt. Mittlerweile gibt es auch in Aulendorf eine „Tüftelei“, die von den Pferdts unterstützt wird. „Dort entstehen aus Materialien von zu Hause, wie beispielsweise Wollreste, Eierkartons, Legosteine und andere Dinge, reizvolle und kreative Kunstwerke“, berichtet Angela Pferdt. Über 600 Kinder konnten im vergangenen Jahr an den beiden „Tüftelei“-Standorten erreicht werden. Auch während der Corona-Pandemie gerieten die beiden Kreativangebote nicht in Vergessenheit: Dank ideenreich bestückter „Tüftelei to go“-Tüten konnten Kinder und Jugendliche zu Hause basteln und werkeln.

Angela und Frederik Pferdt leben mit ihren Kindern in Kalifornien. Da Angela in Wangen und Frederik in Ravensburg aufgewachsen ist, fühlen sie sich der Region weiterhin verbunden. „Wir haben sehr schöne Erinnerungen und möchten etwas für den kreativen Nachwuchs in unserer früheren Heimat tun“, so die Motivation für ihr nachhaltiges Engagement. Frederik Pferdt lehrt an der Universität Stanford und arbeitet derzeit an seinem Buch „future/ready?!“, welches Ende des Jahres erscheinen soll. Bis Mitte vergangenen Jahres war er als Chief Innovation Evangelist bei Google tätig, um die Kreativität und den Innovationsgeist von Mitarbeitern zu fördern.

Nicht alles muss perfekt sein

Ohne Innovationsfähigkeit und Erfindergeist nütze die modernste Technikentwicklung nicht viel, gibt er zu bedenken. „Ich selbst probiere sehr gerne Dinge aus, versuche, gegenüber allem offen zu sein und immer wieder meine Routinen zu verlassen.“ Da Kinder von Natur aus kreativ seien, sollten ihre Neugier und Kreativität gefördert werden. „Nicht alles, was dabei entsteht, muss perfekt sein.“

Mit ihrem Engagement möchten Angela und Frederik Pferdt auch den Nachhaltigkeitsgedanken greifbar machen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollen dazu animiert werden, Materialien, die zur Verfügung stehen, kreativ zu nutzen. Unter dem Motto „Time to grow“ bewirtschaftet Angela Pferdt in Kalifornien Ländereien mit Obstplantagen, Schmetterlings- und Bienenwiesen, Kräuter- und Obstgärten. „Wir haben in diesem Jahr nur selbst produzierte Weihnachtspräsente verschenkt“, berichten die Pferdts stolz. Das Motto „Time to grow“ – Zeit zu wachsen – verstehen die beiden auch als „ganz persönliches Wachsen“.

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