„Was feiern wir also an Weihnachten? Die Tanne und Geschenke?“, fragt Eberhard Binder in die Runde. Die Kinder haben in der vergangenen Viertelstunde gut aufgepasst oder wissen sonst Bescheid: Es geht um die Geburt Jesu. Bevor die Tür aufgeht und die acht Kinder wieder in das Licht der morgendlichen Wintersonne treten, gibt Binder ihnen noch mit auf den Weg, dass in der Weihnachtsgeschichte auch eine Friedensbotschaft steckt. Dann wartet Eberhard Binder zusammen mit Leo Lang und Franz Laschett vor der Grundschule in Pfaffenhofen (Landkreis Heilbronn) auf die nächste Gruppe.
Die drei sind in der Kirchengemeinde St. Michael, Wächter des Zabergäus, engagiert – und sie sind alle im Ruhestand. „Wer hat denn sonst vormittags Zeit“, sagt Binder. Denn das sei wichtig. Das Trio bildet das Team der Aktion „Weihnachtskrippe-Live“. Es ist in der Adventszeit mit dem Anhänger der Kirchengemeinde zu Grundschulen im Einzugsbereich unterwegs.
Geheimnisvolle Atmosphäre
Der Termin in Pfaffenhofen ist der dritte und letzte. Der Advent fällt diesmal sehr kurz aus, weshalb der Veranstaltungsplan vieler Schulen sehr eng ist, wie Binder erklärt. Er fragt vorher bei den Einrichtungen an, ob diese einen Besuch wünschen, und klärt die Termine ab.
Dann fährt das Team mit dem Anhänger vor die Schule. In diesem sind auf Stroh Krippenfiguren aus der Brackenheimer Kirche aufgestellt: Maria, Josef, das Kind in der Futterkrippe, Hirten mit Schafen, ein Engel. Weinkisten mit Kissen obendrauf sind als Hocker im Halbkreis angeordnet. Wenn die Kinder auf diesen Platz nehmen, sind sie mehr oder weniger auf Augenhöhe mit den Figuren. Bläuliches Licht taucht das Innere in eine geheimnisvolle Atmosphäre. Binder spricht von einer Stimmung wie in einer Höhle.