Wie können Gemeinden Wohnangebote planen, die attraktiv für junge Erwachsene sind und die diese im Ort halten oder dorthin zurückkehren lassen? Dieser Frage haben sich sechs Modellgemeinden in ganz Baden-Württemberg gestellt und spezielle Konzepte entwickelt. Die Konzepte werden am Donnerstag, 8. Juli, ab 9.30 Uhr bei einer Veranstaltung präsentiert, die per Livestream auf den Internetseiten des Landwirtschaftsministeriums unter www.mlr-bw.de. übertragen wird. Zu den Projektpartnern zählt auch der K-Punkt Ländliche Entwicklung der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Fakt ist: In vielen ländlichen Gemeinden fehlt Wohnraum, der den Wünschen und Bedürfnissen von Menschen zwischen 18 und 35 Jahren entspricht. „Das ist einer der Gründe, warum junge Menschen nicht im Ländlichen Raum bleiben bzw. nach Ausbildung oder Studium nicht wieder zurückkommen, obwohl genügend Arbeitsmöglichkeiten vorhanden sind und dringend Fachkräfte gebraucht werden“, erläutert Monica Settele vom K-Punkt Ländliche Entwicklung. Dabei biete gerade der Ländliche Raum die Möglichkeit für bezahlbaren, attraktiven Wohnraum. In der Realität stehen jedoch in vielen Orten Gebäude leer – darunter auch Pfarrhäuser, Gemeindezentren und Wohnhäuser. „Mit einem guten und finanziell tragfähigen Konzept können diese Leerstände einer neuen Nutzung gerade durch junge Leute zugeführt werden“, so Settele weiter.
Gleichwohl sei es mit Wohnen allein nicht getan. So würden junge Erwachsene gerne in Gemeinschaft wohnen, Wohnen und Arbeit kombinieren und innovative Mobilitätskonzepte nutzen. Auch ein sozialer und nachhaltiger Lebensstil sei bei ihnen gefragt. „Deshalb entwickelt das Landleben für sie eine ganz neue Anziehungskraft – eben wenn entsprechende Wohnmodelle da sind“, sagt Settele.
Die Veranstaltung zum „Junges Wohnen - Zukunftsorientierte Wohnmodelle für junge Erwachsene durch Umnutzung von leerstehenden Gebäuden im Ortskern“ startet am 8. Juli um 9.30 Uhr. Die Modellprojekte werden unter anderem von Landwirtschaftsminister Peter Hauk, jungen Erwachsenen aus den Modellgemeinden, Johannes Brandl, dem Geschäftsführer der SPES Zukunftsakademie Oberösterreich, Ingrid Engelhart, der Geschäftsführenden Vorsitzende SPES e. V. und Cornelia Haas, Geschäftsführerin und Projektleiterin sutter³ GmbH & Co. KG, vorgestellt. Der Livestream endet gegen 11 Uhr.
Veranstaltungsprogramm im Detail - Besuch auch vor Ort möglich
Auch ein Besuch in Präsenz ist möglich – und zwar in Herbolzheim-Tutschfelden. Vor Ort besteht die Möglichkeit, die Objekte und Nutzungskonzepte der beteiligten Modellgemeinden in Form einer Ausstellung kennenzulernen und mit dem Projektteam ins Gespräch zu kommen. Vorgestellt werden folgende Projekte:
- Geräumige Scheune mit Gewölbekeller in Dornstadt, Alb-Donau-Kreis
- Pfarrhofensemble in Herbolzheim-Bleichheim, Landkreis Emmendingen
- Ehemaliges Schul- und Rathaus in Riedlingen-Neufra, Landkreis Biberach
- Alter Pfarrhof mit Gewölbekeller und Gartenareal in Schwäbisch Gmünd/Bettringen, Ostalbkreis
- Streckgehöft mit Wohn- und Ökonomieteil in Stühlingen-Mauchen, Landkreis Waldshut
- Drei Wohnhäuser mit Ladenfläche in Zaberfeld, Landkreis Heilbronn
Wer die Veranstaltung in Präsenz besuchen möchte, wird gebeten, sich bis 6. Juli unter www.kpunktland-drs.de anzumelden.