Pater Philipp Jeningen

Laufend gute Impulse mit Pater Philipp

Das Kreuz, das die Sonne als Schatten ins Gesicht Philipp Jeningens zeichnet, hat Künstlerpfarrer Sieger Köder oft gemalt - hier für den Rosenberger Altar. Es ist ein zentrales Motiv für das Verständnis von Pater Philipps Wirken. Foto: Hermann Sorg

Wer war Philipp Jeningen? Warum ist (wird) er selig? Was hat er uns heute zu sagen? Antworten gibt es „laufend“ in Ellwangen, zum Beispiel am Samstag.

In zehn Wochen wird Pater Philipp Jeningen seliggesprochen. Viele kennen und verehren ihn, andere fragen sich, was er, der vor über 300 Jahren lebte, Menschen heute zu sagen hat. Eine erfrischende und abwechslungsreiche Art, nach Antworten zu suchen, sind die „Spirituellen Spaziergänge mit Pater Philipp“. Dieses Angebot der „action spurensuche“, einer geistlichen Bewegung auf den Spuren des „guten Pater Philipp“, dient der Vorbereitung auf die Seligsprechung und als Einladung, sich mit seiner Person näher zu beschäftigen oder auch ihn neu kennenzulernen. Spazierend, immer am ersten Samstag im Monat, lässt sich Werdegang und Wirken dieses Volksmissionars, der immer zu Fuß unterwegs war, in und um Ellwangen „verorten“ und intensiver erschließen.

Von berührender Aktualität waren die Themen des ersten Spaziergangs im April, der von der Heilig-Geist-Kirche zum Galgenwald führte: Auf das Kreuz zu schauen, nahmen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor – so wie es Pater Philipp getan habe, wenn er vielerorts Kreuze aufrichtete, wie Markus Krämer vom „spurensuche“-Team erläuterte. Philipp Jeningen wollte zusammen mit Jesus und mit jedem leidenden Menschen, dem er begegnete, das Kreuz tragen.

Die Wunden anschauen und heilen

Nicht von ungefähr ist das Kreuz, das die Sonne als Schatten ins Gesicht Philipp Jeningens zeichnet, die wohl eindrücklichste künstlerische Darstellung des „guten Pater Philipp“. Eines der von Künstlerpfarrer Sieger Köder gestalteten Giebelfenster an der Rückfront der Heilig-Geist-Kirche zeigt dieses Motiv und diente den Spurensuchern als Impuls. Am „Kreuz der Heimat“ am Galgenwald, welches an das Schicksal von Millionen Heimatvertriebener erinnert, schauten sie auf das Kreuz und auf die Wunden der Menschen – zur Zeit Pater Philipps, aber auch in unserer Zeit und im je eigenen Leben.

Pater Philipp sei angetreten, die Wunden anzuschauen und zu heilen, sagte Markus Krämer in einem Impuls und lenkte den Blick auch auf Wunden in der Kirche und in der Gesellschaft und nicht zuletzt in vielen Familien, die zerstritten seien. „Wunden können nur heilen, wenn man sich ihnen stellt, wenn man sie vor Augen hat, sie anschaut und annimmt. Dann kann Umkehr und Versöhnung geschehen.“

Tugendhaft und milde

Am Hexenmahnmal im Galgenwald, der letzten Station des Spaziergangs, beteten die Teilnehmer ein Schuldbekenntnis in Anlehnung an Psalm 51. Zur Erinnerung an die Hingerichteten der Hexenprozesse hat die Kirchengemeinde St. Vitus im Jahr 2001 in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Richtstätte dieses Mahnmal erstellt. In Form einer Kerze konnte, wer wollte, vor diesem Kreuz, das einem einst dort stehenden Galgen nachempfunden ist, Wunden „ablegen“.

Von Pater Philipp sei bekannt, dass er sich selbst ein Höchstmaß an Tugendhaftigkeit abverlangte, aber als milder Beichtvater galt, berichtete Ursula Krämer, die die Impulse zusammen mit ihrem Bruder gestaltete und die einzelnen Stationen auf der Querflöte auch musikalisch umrahmte. „War der gütige Pater Philipp gerade einmal nicht auf Missionsreise, dann war sein Beichtstuhl in der Stiftskirche stets umlagert.“

Spiritueller Stadtspaziergang mit Philipp Jeningen am Schönenberg

Am Samstag, 7. Mai, 16 Uhr,  lädt die „action spurensuche“ zum zweiten spirituellen Stadtspaziergang mit Pater Philipp Jeningen ein. Start ist am Bußkreuz am Fuße des Ellwanger Schönenberges. Am Schönenberg geht es um seine Bedeutung für die Wallfahrtskirche, ausgehend vom Gelübde für einen Neubau aus dem Jahre 1681, das er auf dem Schloss mit Fürstprobst Adelmann bei einem drohenden Stadtbrand ablegte. Der Jesuit, Wallfahrtsseelsorger und Volksmissionar Jeningen gilt als besonders eifriger Verehrer seines Ordensgründer Ignatius. Beim zweistündigen Programm geht es auch um die Bedeutung des Rosenkranzes und der Lauretanischen Litanei, die Philipp vielen Gemeinden in Umland in Notzeiten zu beten empfahl. In ihr wird Maria als Königin des Friedens und Hilfe der Migranten angerufen.

Ein weiterer Spaziergang führt am 4. Juni rund um die Basilika St. Vitus in Ellwangen.

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