Das kleine Kästchen, das Leben retten hilft, misst vielleicht fünf auf acht Zentimeter. Es verschwindet unsichtbar, aber nicht unhörbar unter der schwarzen Strickjacke, die Pfarrer Matthias Reiner an diesem Vormittag trägt. Wenn „Florian Westhausen“ – das ist „seine“ Feuerwehrabteilung – ausrücken muss, tönt aus dem Kästchen eine bestimmte Tonfolge. Dann geht es Schlag auf Schlag.
Innerhalb von drei Minuten fährt Pfarrer Reiner am Feuerwehrhaus vor, streift mit geübten Handgriffen die Schutzkleidung über, schlüpft in Stiefel und Hose, setzt den Helm auf. Nur fünf Minuten, nachdem der Alarm „runtergegangen“ ist, rückt ein Fahrzeug aus. „Bei uns“, kommentiert Pfarrer Reiner, „da muss es schon schnell gehen“. Schließlich gehe es um wertvolle Minuten und Sekunden, um Leben zu retten.
Schnell und konzentriert
Pfarrer Matthias Reiner ist einer von 50 Feuerwehrleuten in der Freiwilligen Feuerwehr Westhausen. Es ist sein Ehrenamt, sein Hobby. „Man muss fit sein, man muss schnell sein und die Fähigkeit haben, in kurzer Zeit konzentriert und strukturiert zu arbeiten“, erklärt er.
Rund 30 Kilogramm allein wiegt die Ausrüstung. Einsätze, bei denen eine Atemschutzmaske zu tragen ist, sind sehr anstrengend, weil das Atmen erschwert wird. Was man als Außenstehender nicht unbedingt weiß: „Über 80 Prozent der Einsätze bleiben unter einer Stunde und 90 Prozent unter zwei Stunden“, berichtet Pfarrer Reiner.
Die Luft in der eventuell benötigten Sauerstoffflasche reicht für 25 Minuten. Nicht viel Zeit, um einen brennenden Container zu löschen, auf der Autobahn eine Mutter mit ihren drei Kindern aus dem Auto zu schneiden, oder einer Frau den Sprung aus dem brennenden Haus mit Hilfe eines „Sprungretters“, also eines Sprungtuchs, zu ermöglichen.